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Comic-Review: The Pro (Panini)

rezension_the_pro_cover (c) Panini Comics
Eine Nutte mit Superkräften – Fluch für die einen (tugendhafte Superhelden) und Segen für die anderen (diverse Freier).

Garth Ennis ist ein rezension_the_pro_cover (c) Panini Comics / Zum Vergrößern auf das Bild klickenklingender Name wenn es um intelligente Comics voll schwarzem Humor, Zynismus, überdrehter Gewalt und politischer Unkorrektheit geht. Bei Panini wird dankenswerterweise fleißig aus dem Ouevre des 1970 geborenen Autors aus Nordirland veröffentlicht, der sich seine ersten Sporen beim legendären Magazin "2000 AD" verdient hat. Sein unbestrittenes Meisterwerk bis dato ist "Preacher", ein satirischer Höllenritt durch religiöse Mythen, Westernatmosphäre und die Zerrissenheit und Traumata der modernen (amerikanischen) Gesellschaft. Ein auch hier immer wiederkehrendes Thema bei Ennis ist die Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben, der sich auch bei den unlängst auf Deutsch erschienenen "Chronicles of Wormwood" fortsetzt. Mit den aktuell laufenden "The Boys" streift Ennis einmal mehr seine Hassliebe, das Superhelden-Genre, auf bitterböse und Klischees entlarvende Weise – mit "The Pro" hat er sich dem Thema auf leichtfüßige Weise gewidmet.


Wie wir im Vorwort erfahren, entstand die Idee für den Oneshot ausgerechnet in unseren Breiten, und zwar in bester Bierlaune im Jahr 2000 bei der Essener "Comic Action". Die Prämisse der Story sollte eine humorvolle Variation des vielzitierten Satzes vom Heldentum sein, dass grundsätzlich in jedem Menschen stecken würde. Zu diesem Zweck stattet ein außerirdischer Beobachter eine alleinerziehende Mutter, die sich ihren Lebensunterhalt als Prostituierte verdient, mit übermenschlichen Kräften aus. Sogleich tritt mit der "Liga der Ehre" eine Vereinigung von Superhelden auf den Plan, die die Bordsteinschwalbe als neues Mitglied in ihren Reihen aufnehmen und auf ihre neue Aufgabe als Kämpferin gegen das Böse vorbereiten will. Flugs in ein zusammengeschustertes Kostüm gesteckt, wird sie sogleich mitten ins Geschehen geworfen und löst Konflikte mit Schurken auf gewalttätige und für die tugendhaften Heldenkollegen unorthodoxe Weise. Gleichzeitig machen es ihr die neuen Kräfte möglich, die Einnahmen ihres bisherigen Jobs um ein Vielfaches zu erhöhen.


Mit Unterstützung von Amanda Conner (Zeichnungen) und ihrem Ehemann Jimmy Palmiotti (Tusche) entstanden, ist "The Pro" eine kurzweilige Lektüre, bei der man sich getrost zurücklehnen und das Gehirn ausschalten kann. Intellektuell überfordert wird man hier nämlich keinesfalls, aber wer hätte das ernsthaft im Vorfeld erwartet? Die Verarschung von typischen Superhelden-Klischees und Strahlemann-Charakteren aus dem DC-Stall (der "Super-Heilige", der "kühle Ritter" & Co.) ist nichtsdestotrotz eine witzige Sache geworden und eine nette Abwechslung für zwischendurch. Mehr will sie auch nicht sein – wer das Superhelden-Thema auf raffiniertere Weise und weniger mit dem Brechhammer zerpflückt haben will, greift zu den großartigen "Boys" von Mr. Ennis, alle anderen werden ansonsten von "The Pro" mit Comic-Fast Food bedient.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #

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