Der Erzähler dieser Geschichte begegnet dem jungen Bankangestellten Charlie Mears und die beiden werden schnell gute Freunde.

Charlie, der ein begeisterter Schreiber ist und über eine schier endlose Phantasie verfügt, erzählt von Wikingern und Seefahrten. Doch die Beschreibungen der Schiffe und der Protagonisten sind so lebhaft und vollkommen, der Erzähler kann gar nicht fassen dass dieser Jüngling sie geschrieben haben soll. Nach und nach wird ihm so bewusst dass Charlie keine erfundenen Märchen zu Papier bringt, sondern scheinbar wahre Begebenheiten aus einem früheren Leben. Als er sich jedoch in eine junge Frau verliebt, beginnen seine Erinnerungen zu verblassen, bis sie schließlich ganz erlöschen. Autor Joseph Rudyard Kipling, 1865 im britisch beherrschten Bombay geboren und um die letzte Jahrhundertwende einer der populärsten englischen Autoren, schrieb hier eine seiner schaurigeren Kurzgeschichten.
Ganz im Gegenteil zu seinem im deutschsprachigen Raum wohl bekanntesten Werk "Das Dschungelbuch" setzt er hier auf Spannung gepaart mit ein wenig Science Fiction und einer Prise Esoterik, doch auch damit kann der Literaturnobelpreisträger punkten. Die Erzählung erinnert zeitweise an Edgar Allan Poe, da sie den Zuhörer mit gekonnt eingesetzter Sprache in ihren Bann zu ziehen vermag. Dazu trägt auch die eindrucksvolle Lesung von Shaun Lawton bei, seine angenehm ruhige, dabei jedoch nicht monotone oder überdramatisierende Sprechweise macht das Zuhören zu einem wahren Genuss. "The Finest Story In The World" kann so manch verregneten Nachmittag zu einem wahren Abenteuer machen.
# # # Maria Capek # # #
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