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Comic-Review: Das Marvel-Universum gegen den Punisher (Panini)

Das Marvel-Universum gegen den Punisher
Wir befinden uns einer nicht allzu weit entfernten Zukunft. Das ganze Marvel-Universum ist von Kannibalen besetzt... das ganze Marvel-Universum? Nein! Der unbeugsame Frank Castle hört nicht auf, dem Monstern Widerstand zu leisten.

(C) Panini Comics / Das Marvel-Universum gegen den Punisher / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Mit der Waffe in der Hand...
Fühlst du dich wohl... mit der Waffe in der Hand?"


(Kaisaschnitt feat. King ZaZa, "Mit der Waffe in der Hand", 2007)


Nicht ganz unschuldig am Comeback der lebenden Toten in den letzten Jahren sind die netten Leutchen in der Fifth Avenue in New York, die Marvel-Heads in aller Welt beständig mit neuem Stoff versorgen. Die verschiedenen "Marvel Zombies"-Miniserien haben dankenswerterweise den Weg über den großen Teich gefunden und bei Lizenznehmer Panini eine Veröffentlichung in gewohnter Qualität erfahren – zuletzt in den "Max"-Ausgaben 31, 33 und 36. In eine ähnliche Richtung geht die vierteilige Miniserie "Das Marvel-Universum gegen den Punisher", die Ende 2010 in den USA erschienen ist und jetzt als Sammelband auf Deutsch vorliegt. Wie Connaisseure sicher wissen, ist bereits 1995 ein Oneshot mit einem zum Verwechseln ähnlichen Titel erschienen: In "Punisher Kills the Marvel Universe" ließ ein aufstrebender Garth Ennis in einer Geschichte nach klassischem "What If?"-Schema Frank Castle sämtliche Superhelden und Superschurken umlegen. Zunächst in Fankreisen ohne größeres Echo aufgenommen, entwickelte sich die Ausgabe im Zuge des Punisher-Reboots mit Ennis und seinem kongenialen Partner Steve Dillon zum begehrten Back Issue.


Eine der interessantesten Entwicklungen bei Marvel in den letzten Jahren ist zweifellos die Zusammenarbeit mit Schriftstellern wie Gregg Hurwitz oder Victor Gischler, die frisches Blut ins "House of Ideas" bringen. Aus der Welt spannender Literatur kommt auch Jonathan Maberry, der "Das Marvel-Universum gegen den Punisher" abgeliefert hat und dabei ein Szenario präsentiert, das als Hybrid aus aktuellem Zombie-Hype und Ennis’ Endzeit-Schlachtfest daherkommt. In einer nur wenige Jahre entfernten alternativen Zukunft haben normale Menschen ebenso wie Superwesen enormen Appetit auf ihre Mitbürger entwickelt und die Zivilisation dadurch ins Chaos gestürzt. In gewisser Weise nicht unschuldig daran ist der Punisher, der Gangstern bei einem Deal dazwischengefunkt und unabsichtlich eine biologische Waffe freigesetzt hat. Immun gegen die binnen kürzester Zeit um sich greifende Epidemie, macht er sich daran seine gefrässigen New Yorker Nachbarn zu eliminieren. Bis er einen Priester mit einem kleinen Jungen rettet und ihm der infizierte Spider-Man das Angebot macht, ihm im Tausch für seine Hilfe mehrere unversehrte Menschen zu übergeben.


Mit einer längeren Rückblende und etwas zäh startet Maberrys Erzählung, um spätestens ab der Mitte so richtig interessant zu werden. Die Entscheidung, dem beinharten Frank einen Gottesmann an die Hand zu geben, ist ein Selbstläufer und sorgt nicht nur für markige Sprüche, sondern illustriert das grundlegende Dilemma des Punishers sehr treffend. Beziehungsweise eher das des Priesters, denn Frank Castle legt wenig Wert auf Differenzierung in einer Welt, die das Überleben zur einzigen Moral hat werden lassen. Der Vierteiler lehnt sich deutlich an Maberrys eigenem, 2009 erschienenen Roman "Patient Zero" an, bei dem sich die Handlung ebenso um eine biologische Waffe dreht, die Menschen in gefräßigen Zombies verwandelt, und geht auf jeden Fall in Ordnung. Der Abschluss von "Das Marvel-Universum gegen den Punisher" beweist schließlich einmal mehr, dass Punisher-Storys in den wenigsten Fällen mit einem Happy End aufwarten können (beziehungsweise sollen). Ein Wehmutstropfen sind jedoch die Zeichnungen von Groan Parlov, die mitunter ins Cartoonhafte schwenken und damit die düstere Atmosphäre konterkarieren.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #






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