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Comic-Review: Die drei Musketiere (Carlsen)

Die drei Musketiere
Alexandre Dumas' klassische Geschichte ist von Nicolas Juncker in ein erfrischendes Comic-Gewand gehüllt worden.

(C) Carlsen Verlag / Die drei Musketiere / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Recyclingmaschinerie läuft weiterhin auf Hochtouren. Da werden alte Klassiker neu aufgelegt, neue Klassiker auf alt getrimmt und medienaffine Konsumenten schnell noch mit einer weiteren Neuinterpretation beglückt. Die gesamte Unterhaltungsbranche bedient sich am reichen Fundus bereits erzählter Geschichten. Dabei bleibt nicht immer ein frischer Nachgeschmack, aber gute Erzählungen kann man gerne immer wieder neu entdecken und genießen. Auch Alexandre Dumas` Roman "Die drei Musketiere" wurde bereits als Vorlage für Filme, Musicals, TV-Serien und auch Comics verwendet.


Nun erscheint bei Carlsen eine vorlagengetreue Adaption der Abenteuer der vier Freunde. Dahinter steht der französische Zeichner und Autor Nicolas Juncker, der mit seinem ungewöhnlichen, reduzierten Stil den klassischen Abenteuerstoff kraftvoll zu Papier gebracht hat. Der Fokus liegt hierbei eindeutig in der Lebendigkeit der Geschichte selbst. Er verzichtet vollkommen auf eine realistische Darstellung, Mimiken der Charaktere kommen oft mit wenigen Strichen aus, um Emotionen für die Leserschaft auf den Punkt zu bringen. Daran werden sich wohl einige Geschmäcker stoßen. Unbestreitbar ist jedoch Junckers Fähigkeit in der Verwendung von Panels und der Anordnung der Szenen, schnell wechselt er zwischen einer neutralen Erzählung und den Gedanken des jungen D`Artagnan. Dies erzeugt oft eine humorvolle Situationskomik, da die Gedankenwelt mit der Außenwelt nicht immer übereinstimmt, was viel zum Charme der vorliegenden Adaption beiträgt.


Zum Inhalt der Geschichte bleibt nicht viel zu sagen. Der junge D`Artagnan zieht aus, um sich seinen Traum zu erfüllen. Er will unbedingt ein Musketier im Dienste seiner Majestät werden. Schon auf dem Weg nach Paris gerät er an einen Agenten des Kardinals Richelieu, der dem Unerfahrenen seine ersten Lektionen erteilt. Endlich in der Stadt angekommen, fängt er sich innerhalb kürzester Zeit Duelle mit den drei Musketieren Athos, Porthos und Aramis ein, die allesamt zu ähnlicher Zeit und am selben Ort stattfinden.


Jedoch ist Derartiges durch ein königliches Edikt verboten und die vier Duellanten werden von der Kardinalsgarde genau in dem Moment unterbrochen, als sie im Begriff sind ihre Klingen zu kreuzen. D`Artagnan schlägt sich auf die Seite seiner vormaligen Gegner, womit der Grundstein einer tiefgehenden Freundschaft gelegt ist. Gemeinsam bestreiten sie wilde Abenteuer, halten sich gegenseitig den Rücken in Herzensangelegenheiten frei, bekämpfen gemeinsame Feinde und Intrigen am Hof und ziehen schließlich sogar in den Krieg. Eine heroische Tat bringt den vier Freunden Ruhm und D`Artagnan verdient sich endlich die Kluft der Musketiere. Sein lang gehegter Traum geht in Erfüllung.


Auf über 250 Seiten begleitet man den Reifungsprozess von D`Artagnan, was auch im zunehmend düsteren Tonfall der Geschichte und Bilder zur Geltung kommt. Zwar liefert die Geschichte an sich keine Überraschungen, dennoch bleibt der Blick auf die Abenteuer immer frisch dank der genialen Panelanordnungen der meisten Szenen. Nicolas Juncker schafft eine absolut lesenswerte Comic-Adaption eines Meisterwerks der Literaturgeschichte, die von Beginn an zu fesseln weiß.



# # #  Andreas Himmetzberger  # # #






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