Gerade als der Obdachlose Mike Fox sich von einem Zug überfahren lassen will, unterbreitet ihm ein Mann ein verlockendes Angebot, das zu schön klingt, um wahr zu sein: Zwei Millionen Dollar für seinen rechten Arm.

Leicht verdientes Geld, denn schließlich ist Mike Linkshänder. Die Wahrheit ist dann allerdings doch weit grausamer und tödlicher: Der verrückte Wissenschaftler Dr. Marshall betrachtet ihn und viele andere als menschliche Ersatzteillager für seine Forschung. Die Romanidee ist nicht neu, erinnert sie doch stark an den Klassiker "Frankenstein". Die gebotene Gewalt und Brutalität, die mit jeder Seite zunehmen, lassen diesen Eindruck jedoch schnell in Vergessenheit geraten. Bei den Schilderungen der Klinik und den damit verbundenen Grausamkeiten lässt Gord Rollo kein noch so blutiges Detail aus. Als Mike in die Entsorgungsgrube fällt, kann man den Verwesungsgeruch beinahe riechen.
Einzig die Figur des Dr. Marshall ist zu harmlos geraten, viel von seinem psychopathischen Wesen geht durch sein andauerndes Geschwafel verloren. Er hätte durchaus einen Hauch verrückter und faszinierender angelegt werden können. Nach einer etwas längeren Anlaufphase von knapp 100 Seiten eilt die Handlung rasant dem großen Finale entgegen. Viel Blut, noch mehr Leichenteile und einige gut ausgeformte Charaktere lassen keine Langeweile mehr aufkommen, obwohl gerade der durchgeknallte Chirurg das gewisse Etwas vermissen lässt. Dennoch ist "Amputiert" nichts für schwache Gemüter. Die Geschehnisse sind titelgerecht: Horror- und Gemetzel-Liebhaber kommen definitiv auf ihre Kosten.
# # # Kathrin Schauer # # #