Dass es passieren würde, war nur eine Frage der Zeit. Nun ist es soweit und Ed Brubaker lässt mit Captain America die amerikanische Ikone schlechthin ins Marvel-Universum zurückkehren.
Er ist der Mann, der Captain America auf dem Gewissen hat: Ed Brubaker, seines Zeichens Krimi-Spezialist vom Dienst ("Point Blank",
"Sleeper"), der in den letzten Jahren so manche Marvel-Serie veredelt hat. Neben seinen hochgelobten Runs bei "Uncanny X-Men" und "Daredevil" hat er 2007 spektakulär und medienwirksam den patriotischsten aller Superhelden sterben lassen. Sogar CNN fühlte sich bemüßigt, über den Tod des Comic-Soldaten zu berichten. Nun sind drei Jahre vergangen und Steve Rogers ist immer noch nicht zurückgekehrt, wie man es eigentlich von Marvel erwartet hätte. Denn schließlich kommen sie (fast) alle irgendwann von den Toten zurück. So wie Spider-Mans Erzgegner Norman Osborn, neuer starker Mann im Marvel-Universum und seltsamerweise daran interessiert, den Red Skull dabei zu unterstützen Steve Rogers wiederzuerwecken.
Oder ist das nur wieder einer der vielen miesen Tricks des ewig konspirierenden Altnazis, der natürlich bei der Ermordung seines Erzfeindes die Finger im Spiel gehabt hat? Und was ist mit dem früheren Sidekick Bucky Barnes, der zwischenzeitlich zum neuen Schildträger auserwählt worden ist? Gemeinsam mit Bryan Hitch, Butch Guice und Luke Ross an den Zeichenstiften hat Ed Brubaker mit "Captain America: Reborn" eine großartige Saga geschaffen, die den Mythos um Captain America und seine Bedeutung als Metapher für die unverletzbare Freiheit des Menschen zusammenfasst und neu belebt. Natürlich schwingt da jede Menge Pathos (und fleißige Hakenkreuz-Retusche in der deutschen Fassung) mit, doch das ist bei diesem kleinen Comic-Juwel durchaus verkraftbar. Lang lebe Cap!
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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