Logo von SLAM
Start · News · Gewinnspiele · Abo & Nachbestellung · Interviews & Stories · Reviews · Specials · SLAM presents · SLAM Ticketshop
Reviews   Movies   Concerts   Alben   Games   Books   Books 2024   Books 2023   Books 2022   Books 2021   Books 2020   Books 2019   Books 2018   Books 2017   Books 2016   Books 2015   Books 2014   Books 2013   Books 2012   Books 2011   Books 2010   Books Q4/2010   Books Q3/2010   Books Q2/2010   Books Q1/2010   Books 2009  

Comic-Review: Marvel Exklusiv 87 (Panini)

Cover Marvel Exklusiv 87 (C) Panini Comics
Mitten in einer Welt, die ihr fremd geworden ist, muss Spider-Woman ihren Platz finden. Wenig überraschend geht das nicht ganz ohne Blessuren.

Cover Marvel Exklusiv 87 (C) Panini Comics / Zum Vergrößern auf das Bild klickenJessica Drew ist gelinde gesagt ziemlich bemitleidenswert. Im Vorfeld der "Secret Invasion" wurde sie im Zuge der Infiltrierung der politischen und militärischen Verteidigungsstrukturen der Erde durch die außerirdischen Skrulls als eine von mehreren Superhelden durch einen Gestaltwandler ersetzt. Dabei fiel ihrem Alter Ego Spider-Woman die zweifelhafte Ehre zu, der Alienkönigin Veranke als Identität zu dienen. Die echte Jessica wurde aus ihrer Gefangenschaft schließlich durch die vereinten Helden (und teilweise auch Schurken) beim Endkampf gegen die Invasoren im New Yorker Central Park befreit.

Wie ihre ebenfalls zurückgekehrten Kollegen muss sie sich in einer völlig veränderten Umgebung zurechtfinden, in der ausgerechnet Spider-Mans Erzgegner Normal Osborn an den Hebeln der Macht sitzt. Im Gegensatz zu den anderen ehemaligen Gefangenen schlägt ihr jedoch besondere Missachtung und Furcht entgegen, wird ihr Antlitz doch mit dem der Skrull-Königin assoziiert. Jessica Drew ist also an einem Tiefpunkt ihres ohnehin nicht ereignisarmen Lebens angekommen - angefangen bei der Genmanipulation ihres Fötus durch den Vater samt anschließender Ausbildung bei der Terrororganisation H.Y.D.R.A., ihrem Seitenwechsel zu S.H.I.E.L.D. und ihrer Mitgliedschaft bei den Rächern.


Wir treffen zu Beginn auf eine psychisch labile Jessica, die nicht weiß was um sie und mit ihr geschieht. Ihre Selbstmordgedanken schiebt sie gerade noch beiseite, als sie ein Schreiben erhält. Jemand wünscht sie zu sprechen und sie beschließt der Einladung zu folgen. Abigail Brand von der Behörde S.W.O.R.D., zuständig für die Aufklärung und Abwehr intergalaktischer Bedrohungen, bietet ihr einen Job an und hält ihr den Köder direkt vor die Nase: Ein als Uhr getarnter Detektor, mit dem nichtmenschliche Wesen und somit auch Skrulls aufgespürt werden können. Mit der Aussicht, ihre aufgestaute Wut bei den verhassten Peiniger abslassen zu können, willigt Jessica ein und bekommt ihren ersten Auftrag. Der führt sie ins verruchte Madripur, wo in ihrem Hotelzimmer eben mal Spider-Man durchs geschlossene Fenster reinschwingt. Sie tötet den Skrull, wird von der Polizei gefasst und in eine Zelle gesteckt. Aus dem Gewahrsam der Cops wird sie dann ausgerechnet von der Frau befreit, deren Dienerin sie einst war: Madame Hydra alias Viper. Und schon hat die Vergangenheit Jessica wieder im Würgegriff...


"Agentin von S.W.O.R.D." stellt uns eine gebrochene Heldin vor, die psychisch am Boden ist und nach einer neuen Lebensaufgabe sucht. Brian Michael Bendis, für den Spider-Woman nach eigener Aussage eine der persönlichen Lieblingsfiguren ist, verpackt diesen Neubeginn in einen Mix aus Agententhriller und Charakterstudie eines klassischen Marvel-Charakters. Der will aber, obwohl die Motivation des Autors auf jeder Seite durchzudringen scheint, nicht gänzlich zünden. Zu 08/15-mäßig ist die Handlung, zu oft gesehen die Verlockungen der düsteren Vergangenheit. Über weite Strecken agiert Jessica ohne ihr Kostüm, was der Story einen angenehm realistischen Ton verleiht, um zum Ende hin in einen unpassenden Gastauftritt der Rächer und der Thunderbolts zu münden. Bendis` Geschichte vermag sich dadurch nicht über das Etikett durchschnittlicher Marvel-Kost erheben, obwohl der Mann doch bekanntermaßen zu mehr in der Lage ist. Das ist schade, denn sein Kompagnon am Zeichenbrett Alex Maleev leistet tolle Arbeit, die diese auch als Motion Comic umgesetzten Miniserie zumindest optisch zu einem Augenschmaus macht.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #

Folgende Beiträge könnten dich auch interessieren:
Start · News · Gewinnspiele · Abo & Nachbestellung · Interviews & Stories · Reviews · Specials · SLAM presents · SLAM Ticketshop
Reviews   Movies   Concerts   Alben   Games   Books   Books 2024   Books 2023   Books 2022   Books 2021   Books 2020   Books 2019   Books 2018   Books 2017   Books 2016   Books 2015   Books 2014   Books 2013   Books 2012   Books 2011   Books 2010   Books Q4/2010   Books Q3/2010   Books Q2/2010   Books Q1/2010   Books 2009  
Zur WWW-Version Facebook Twitter
Impressum