Zu Ehren dieses Mannes wurde mit dem "Eisner Award" der Oscar der Comic-Industrie in den USA ins Leben gerufen: Will Eisner (1917-2005) war ein passionierter Geschichtenerzähler.
Er hat dies auf seine, eisnerische, Art gemacht: Als Comic-Zeichner (unter anderem von "Captain Scott Dalton", "The Flame" und "Harry Karry") und später dann als Quasi-Erfinder der Graphic Novel. Es gab ein, zwei andere vor ihm, die vor ihm Geschichten und Romane in Comic-Form erzählen wollten, bekannt gemacht hat diese Kunstform aber Eisner. Als seine erste Graphic Novel "Ein Vertrag mit Gott" 1978 erschien, brach er mit der Tradition der Comics als Wegwerfware, als wöchentliches oder monatliches Fortsetzungsvergnügen. Die Graphic Novel erschuf sich ihr eigenes Genre – und mit ihr Will Eisner. Der Carlsen Verlag hat seine wichtigsten Erzählungen jetzt als dreibändige "Will Eisner Bibliothek" neu herausgebracht.
Den Auftakt macht "Ein Vertrag mit Gott", was auch der Name der titelgebenden Graphic Novel ist. Diese Geschichte spielt in der New Yorker Bronx in den 1920er und 1930er Jahren und beschreibt einen modernen Hiob, der an Gott verzweifelt und ihn verflucht. Die anderen Teile sind Miniaturen aus diesem düsteren New York: Die Comic-Romane "Life Force" und "Dropsie Avenue" ergänzen den Band thematisch, letzterer etwa beschreibt die Geschichte der gleichnamigen Straße in der Bronx im Lauf der Jahrhunderte. Eisner ist zu Recht einer der bekanntesten Zeichner aus Amerika, wer ihn noch nicht kennt hat jetzt die Gelegenheit dies nachzuholen. "Ein Vertrag mit Gott" ist außerdem sehr edel aufgemacht – und das zu einem angenehmen Preis.
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