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Comic-Review: Sin City 4 (Cross Cult)

Cover Sin City 4 (C) Cross Cult Verlag
Der letzte Einsatz von Cop Hartigan vor der Pensionierung entwickelt sich von einem ekligen Fall von Kindesentführung hin zu einem blutigen Rachefeldzug – und einem verdammt lesenswerten Comic.

Cover Sin City 4 (C) Cross Cult Verlag / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWährend es bezüglich des Filmsequels zu "Sin City" seitens Frank Miller und Robert Rodriguez außer Versprechungen, die Sache auf jeden Fall angehen zu wollen, keine wirklichen Neuigkeiten gibt, versüßt ein Blick in einer der Comic-Vorlagen die Wartezeit binnen weniger Seiten. Band 4, "Dieser feige Bastard", erzählt von einem alternden Polizisten, der seinen letzten Tag im Dienst angetreten hat. Eine Stunde vor dem Abschied und dem üblichen Papierkram dann plötzlich der Anruf, dass ein kleines Mädchen entführt worden ist. Der letzte Fall steht an, und John Hartigan geht ihn gemeinsam mit seinem Partner an. Nachdem dieser unsanft von seinem Vorhaben, die Sache auf sich beruhen zu lassen, abgebracht worden ist, macht sich der Cop daran den Abschaum aufzumischen.


Der Sohn von Senator Roark hat die elfjährige Nancy Callahan entführt und schickt sich an, sie ebenso zu misshandeln und schlussendlich zu filetieren wie ihre Vorgängerinnen. Das Gesetz braucht er nicht zu fürchten, da sein Daddy die Strippen in der Stadt zieht und den korrupten Polizeiapparat kontrolliert. Nur den alten Mann nicht, der sich ein letztes Mal aufrafft um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen und das kleine Mädchen aus den Händen des Perversen zu retten. Das gelingt ihm auch, zum Preis einiger Kugeln im Körper, unzähligen Operationen und einem nicht enden wollenden Krankenhausaufenthalt. Was folgt, ist nicht weniger schmerzhaft: Er wird beschuldigt, Nancy vergewaltigt und seinen Partner angegriffen zu haben. Wenn er auspackt, ist das Mädchen so gut wie tot, dass weiß Hartigan.


Die wöchentlich eintreffenden Briefe Nancys, gezeichnet mit einem Pseudonym, bewahren den Cop davor seinem aussichtslosen Leben selbst ein Ende zu setzen. Acht Jahre in Einzelhaft vergehen, als plötzlich die Post seines Schützlings ausbleibt. Hartigan weiß, dass etwas passiert sein muss – doch nur, wenn er ein Schuldgeständnis unterschreibt und damit den Triumph von Senator Roark besiegelt, hat er eine Chance den Knast zu verlassen und sich auf die Suche nach Nancy zu machen. Was bleibt ihm auch anderes übrig, als seinen unvollendeten Kreuzzug zu beenden?


"That Yellow Bastard", wie die Story im US-Original heißt, bildet die Rahmenhandlung des "Sin City"-Films mit einem überlebensgroßen Bruce Willis als Hartigan. Es ist eine Meisterleistung, gerade diesen Sechsteiler als Anfangs- und Endpunkt gewählt zu haben, lässt er uns doch an einer unglaublichen emotionalen Achterbahnfahrt des Protagonisten teilhaben. Die biblische Gewalt, die in Form des Racheengels Hartigans über den abartigen Roark und seine Helfershelfer hereinbricht, wird in hyperbrutaler und eindringlicher Weise dargestellt. Miller, der uns diesmal eindringliche Splashpages in unbekanntem Ausmaß serviert, liefert auf höchstem Niveau zwar mitunter eine Ästhetisierung der Gewalt, die feinfühligen Gemütern möglicherweise aufstoßen könnte, doch dient sie letztlich nur zur Reflektierung einer verrohten, bis in die Spitzen korrupten Gesellschaft. Fazit: Ein verdammt guter Comic.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #






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