Jane Austens bekannter und mehrfach verfilmter Klassiker in einer etwas anderen Version oder auch eine klassische Zombiegeschichte mit literarisch wertvollem Fundament.
Genauso wie in Austens Urversion dreht sich die Geschichte hier um die fünf Töchter der Bennets und deren Bestreben unter möglichst respektable Hauben zu kommen. Doch anders als beim Original sehen sie sich hier noch zusätzlich mit Horden von hungrigen Zombies konfrontiert. Zum Glück wurden sie bereits von ihrem Vater und sogar Shaolin-Mönchen zu gefürchteten Kämpferinnen ausgebildet, um den Untoten mit Mut und Kampfeskunst entgegen treten zu können. Als der reiche und alleinstehende Mr. Bingley mit seinem Freund Fitzwilliam Darcy auftaucht, beginnen die für Austen so typischen Wirrungen und Irrungen um Liebe und Gefühle der zwei Herren und zwei der Bennet-Schwestern, Jane und Elizabeth. Als wäre das nicht schon genug Aufregung müssen aber natürlich auch noch einige blutige Kämpfe mit den menschenfressenden Zombies bestritten werden, bis schlussendlich natürlich das ersehnte Happy End folgt.
Autor Seth Grahame-Smith feierte mit diesem fulminanten Mash-up von Kulturerbe und seichter Unterhaltung nicht umsonst große Erfolge. Platz 3 der Bestsellerliste der "New York Times" verdankte er wohl nicht zuletzt der liebevollen Art seiner Umgestaltung des Klassikers, wobei er dabei jedoch im Wesentlichen die Originalgeschichte beibehielt. Die ganz speziellen Änderungen, die von Grahame-Smith selbst als "Mikrochirurgie" bezeichnet wurden, sind somit sehr gekonnt eingebaut und stören den Lesefluss in keiner Weise. Wenn überhaupt, könnte man darin das einzige Problem von "Stolz und Vorurteil und Zombies" sehen. Fühlt es sich von Zeit zu Zeit doch so an, als würde man das Original von damals lesen, könnte man Grahame-Smith vielleicht ein wenig Sparsamkeit mit den Zombie-Sequenzen vorwerfen. Alles in allem ist der Erfolg des Romans aber nicht unverdient; jedoch könnten bekennende Austen-Leser Anstoß an der Parodie großartiger Literatur nehmen und Horrorfans an, nun ja, zu viel Jane Austen.
# # # Maria Capek # # #
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