Diesmal kommen Gänsehaut-Fans in den Genuss einer Kurzgeschichte vom Großmeister des Gruselgenres Bram Stoker über einen jungen Mann, der sich etwas zu weit in unbekanntes Territorium vorwagt.
"Das Rattenbegräbnis" (im Original "The Burial of the Rats") ist in der 1914 posthum erschienenen Shortstory-Sammlung "Draculas Gast" enthalten, die in Fachkreisen als möglicherweise entferntes Auftaktkapitel von "Dracula" gehandelt wird. Protagonist der Erzählung ist ein junger Engländer, der versucht sich die Monate bis zum ersehnten Wiedersehen mit seiner geliebten Alice in Paris zu vertreiben. Eines Tages beschließt er aus Neugier, das Müllviertel der Stadt aufzusuchen und die dort lebenden Lumpensammler, die "Chiffoniers", zu treffen. Trotz des Unbehagens, das er von Anfang an verspürt, dringt er immer weiter ins Zentrum der schier endlosen Müllberge vor. Bald jedoch bestätigt sich seine Vorahnung, als ihm die Bewohner an den Kragen wollen, um seinen Leichnam den Ratten zu überlassen. Und so beginnt eine atemlose Hetzjagd vorbei zwischen den aufgetürmten stinkenden Bergen von Abfall.
"Das Rattenbegräbnis" wurde mit einem hervorragenden Sprecher und atmosphärischer Musik eindrucksvoll vertont. Dabei spielt natürlich die unglaublich bildhafte Sprache des Autors keine unwesentliche Rolle. Wir bekommen eine stimmige Geschichte ganz ohne Vampire oder andere Untote serviert, die dennoch für Gänsehaut sorgt und für alle geeignet ist, die die altmodische Kunst des Horrors zu schätzen wissen. Darüber hinaus schimmert bei dieser klassischen Gothic-Story das später entstandene "Dracula" bereits deutlich hervor.
# # # Maria Capek # # #
Cookie-Einstellungen
Alle annehmen Ablehnen / Konfigurieren
