Wer kennt sie nicht, die vier schwarzen Balken, die eines der bekanntesten Bandlogos überhaupt bilden, das auch 24 Jahre nach dem Split der Band noch omnipräsent ist – egal ob auf Skateboards, als Tattoo, als Rip-Off-Bandlogo oder als Graffiti an Mauern?
Mindestens genau so groß wie die Bekanntheit des Bandlogos, das übrigens von Raymond Pettibon (dem Bruder von Gitarrist und Mastermind Greg Ginn) entworfen wurde, ist auch der Einfluss von Black Flag auf die heutige Musikwelt. Gegründet 1976 im südkalifornischen Hermosa Beach, durchlebten die Mannen in den zehn Jahren ihres Bestehens mehr als die meisten anderen Bands und gelten heute als Pioniere der Do-It-Yourself-Bewegung. In den Anfangstagen wurde die Band aufgrund ihrer optischen Erscheinung (Surfer Look) und Musik, die in kein Genre passen wollte, von der Punk-Bewegung rund um Los Angeles nicht akzeptiert, also beschloss Ginn mit selten übertroffener Sturheit sein eigenes Ding durchzuziehen, was letztlich zur Entstehung der Hardcore- und Alternative-Szene (im ursprünglichen Sinn) führte.
Ganze Städte wurden mit dem Logo und selbst entworfenen Flyern zugepflastert, Shows und Touren wurden in Eigenregie organisiert, ein bis dahin noch nicht gekanntes Netzwerk wurde gespannt und ein eigenes Label (SST) gegründet. Fast alle der damaligen Weggefährten kommen in dieser spannend erzählten und bis dato unerreicht detaillierten History zu Wort, nur die beiden bekanntesten Protagonisten (Greg Ginn und Henry Rollins) haben anscheinend ihre Zusammenarbeit verweigert. Das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch, da Autor Stevie Chick auf viele ältere Interviews zurückgreift. "Spray Paint The Walls: The Story Of Black Flag" ist ein tolles Buch, nicht nur für Fans.
# # # Peter Hanzl # # #
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