"Ghost" ist ein weiterer würdiger Teil der unter Fans bereits klassischen Saga von Mike Mignola mit coolem Wortwitz und höllischem Charme.
In Folge 6 seiner Hörspielreihe trifft der bereits allseits bekannte röteste und indiskreteste Agent der Geheimbehörde B.U.A.P. (Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen) in Arkadia, einer fiktiven amerikanischen Großstadt und Sumpf des Verbrechens, auf eine überaus attraktive Geistin mit dem überraschend kreativen Namen "Ghost".
Sie begnügt sich nicht nur mit dem Erschrecken böser Jungs und Mädchen, sondern befördert ebenjene gleich direkt mithilfe zweier großkalibriger Waffen in ihre eigene Welt der Verblichenen, was ja eigentlich, besonders für Geister, eine eher unfeine Art ist. Und da Selbstjustiz nicht mal in Amerika behördlich toleriert, wird haben Hellboy und seine Ex-Freundin und Kollegin, das Medium Jo, den Auftrag sie zu stellen und dingfest zu machen. Allerdings ohne konkreten Plan wie dies geschehen soll – und das bei einem Wesen, das unter anderem die Fähigkeit hat durch Wände zu gehen!
Nachdem dieses substantielle Problem offensichtlich wird und erste Lösungsversuche mittels Bodycheck jämmerlich fehlschlagen, werden Hellboy und Ghost in eine Zwischenwelt transportiert, wo ein Dämon mit einer goldenen Maske versucht, mittels Ghosts Hilfe an Hellboys ominöse und unglaublich vielseitige steinerne Hand zu gelangen. Doch diese lässt unseren Zigarre paffenden Wüstling auch diesmal nicht im Stich…
Durch das völlige Fehlen einer durchgehenden Story wird dem Hörer der "Hellboy"-Reihe der praktisch beliebige Einstieg in dieses erfrischende und höchst skurrile Fantasy-Horror-Highlight ermöglicht. Lediglich einige Andeutungen und subtile Zusammenhänge lassen den Seriencharakter dieser Reihe erahnen. Untermalt wird dieses unwirkliche Spektakel von der für diese Reihe typischen schrägen Hintergrund- und Titelmusik, an die sich das ungewöhnte Ohr erst anpassen muss, die sich aber mit ihren Dissonanzen sehr schön in die gruselig-surreale Gesamtstimmung einbringt. Was die Sprecher betrifft ist vor allem Tilo Schmitz auf jeden Fall eine Klasse für sich – wer ihn einmal gehört hat, kann sich die Hauptrolle gar nicht mehr anders vorstellen: Eine Stimme wie eine Gerölllawine, tief, polternd und rau sowie vernichtend konsequent. Einfach eine Klasse für sich!
# # # Moritz Hawliczek # # #
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