Die Mannschaft der Skyclad kommt vom Regen in die Traufe. Nur knapp ist das Schiff der Zerstörung entgangen, da besteht erneut eine tödliche Bedrohung für die Wissenschaftler und Militärs, die im Fraktal-Raum gestrandet sind.
Die Skyclad ist schwer beschädigt und bedarf dringend umfassender Reparaturen, die im Fraktalraum nicht durchzuführen sind. Zum Glück befindet sich in erreichbarer Nähe ein Planet mit einer für Menschen geeigneten Atmosphäre. Man beschließt zu landen und die erforderlichen Arbeiten durchzuführen, doch die Beschädigungen sind weitaus schwerwiegender als zunächst angenommen. Ein kontrollierter Landeanflug ist nicht mehr möglich und der Eintritt in die Atmosphäre wird für Schiff und Crew zur Belastungsprobe.
Doch es wartet bereits die nächste böse Überraschung, man sieht sich gezwungen, über einem unbekannten Ozean zum Landeanflug anzusetzen. Dabei kommt es zu einem folgenschweren Unglück, Jason Jublonsky und Dr. Keppler stürzen aus einer defekten Luke über dem Urwald ab. Dies ist jedoch nicht das einzige Problem, dem sich die Besatzung der Skyclad stellen muss, denn Flora und Fauna des unbekannten Himmelskörpers entsprechen jener der Erde vor Millionen von Jahren. Die Skyclad ist in der Urzeit gestrandet.
Nach relativ kurzer Zeit steht mit "Prähistorica" bereits die dritte Veröffentlichung der neuen Serie "Fraktal" aus dem Hause Gigaphon an. Wie viele andere Science-Fiction-Titel ist "Fraktal" allerdings nicht im Weltraum angesiedelt. Man verlegte die Handlung stattdessen in den "Fraktalraum", einen vermuteten Ort, an dem man nur gelangt, wenn man sich auf ein Niveau verkleinert, dass um ein vielfaches kleiner ist als das von Atomen. "Fraktal" erzählt die Geschichte eines Raumschiffprototyps, dass in diesem neu entdeckten Mikrokosmos ohne Verbindung zur Außenwelt strandete.
Konzentrierte man sich in der unterhaltsamen
Pilotfolge noch auf die Einführung der Figuren und die Etablierung des Serien-Backgrounds, erwartete den Hörer mit der Fortsetzung
"Sternenstaub" eine eher ungewöhnliche Folge, in der die Besatzung auf eine unheimliche Macht stößt, die die Gedanken der Crew manipuliert und beinahe die Zerstörung der Skyclad zur Folge hatte. Letztendlich blieb "Sternenstaub" jedoch ein wenig blass, da man immer das Gefühl hatte, Autor und Produzenten fahren mit angezogener Handbremse und wollen ihr ganzes Können noch nicht unter Beweis stellen. Mit der aktuellen Folge konzentriert man sich nun darauf, den neu entdeckten "Mikrokosmos" zu erweitern und mit Leben zu füllen. Es wird keine wertvolle Zeit verschwendet, innerhalb weniger Minuten befindet man sich inmitten des Geschehens und bekommt einen mundenden Cocktail aus Science-Fiction, Abenteuergeschichte und "Lost World"-Feeling serviert.
Aus zwei verschiedenen Erzählperspektiven wird die Handlung konsequent nach vorne getragen, ohne Lücken fühlende Dialoge oder ausufernde Actionsequenzen. Hier ist es Peter Lerf gelungen, einen ausgewogenen Mittelweg zu finden. War es in der vorherigen Episode noch eine große Überraschung für die Besatzung, auf einen Meteoriten zu stoßen, so wird die Tatsache, auf einen bewohnten Planeten zu stoßen, dieses Mal erstaunlich gelassen, ja fast gleichgültig zur Kenntnis genommen. Die Spielzeit von einer knappen Stunde vergeht wie im Fluge, reicht aber vollkommen aus, die Ereignisse auf dem Urzeitplaneten in einem angemessen Rahmen zu erzählen. "Prähistorica" endet mit einem fiesen Cliffhanger, der sicherlich nicht wenige Hörer der nächsten Folge entgegenfiebern lässt.
Viele der Kinderkrankheiten der ersten beiden Folgen wurden behoben und man muss anerkennen, dass die Produzenten sich konstruktiver Kritik nicht verschließen. Einziger Kritikpunkt sind dann auch lediglich die manchmal etwas lang geratenen Pausen zwischen zwei Szenen, dies ist jedoch unter nebensächlich zu verbuchen. Die Geräusche, insbesondere auf dem Urzeitplaneten, wissen zu überzeugen und leisten einen enormen Beitrag, sich die Geschichte vor Augen führen zu können. So hat man das Gefühl, die Flora und Fauna eines vergangenen Zeitalters erwache zum Leben. Bei der Wahl des Covermotivs zeigt der Daumen ebenfalls nach oben, im Gegensatz zu den beiden bisherigen Veröffentlichungen nimmt das Motiv erstmals einen erkennbaren direkten Bezug auf die Geschichte.
Die Sprecherzahl ist überschaubar und umfasst die bereits aus den beiden vorherigen Folgen bekannte Gruppe von Akteuren. Insbesondere Michael L. Schäfer als Jason Jublonsky und Bettina Zech als Dr. Amy Keppler wird viel Spielzeit zur Verfügung gestellt, um zu zeigen, was in ihnen steckt. Beide nutzen dieses Angebot und können in ihren Rollen überzeugen. Dazu gesellen sich die unverkennbaren Stimmen von Gordon Piedesack, Martin Sabel und Robert Missler, die ebenfalls nichts anbrennen lassen und ihre Qualität als Sprecher einmal mehr unter Beweis stellen.
Die dritte Folge von "Fraktal" ist eindeutig die bisher beste und unterhaltsamste, da die Ereignisse im noch unbekannten Fraktalraum nun endlich ins Rollen kommen. Die Neugier auf Folge vier ist groß, da man hier mit einigen dramatischen Wendungen rechnen darf. Gute Science-Fiction-Unterhaltung, die mit originellen Ideen überzeugen kann.