Drei Jahrzehnte nach ihrer Erschaffung kehrten die Eternals 2006 ins Rampenlicht des Marvel-Universums zurück.
Nach seinem fünf Jahre andauernden Ausflug zum großen Konkurrenten DC, wo er das "Fourth World"-Konzept und noch heute prominente Charaktere wie Darkseid oder die New Gods schuf, kehrte Jack "The King" Kirby 1975 zu Marvel zurück. Als Autor und Zeichner in Personalunion schuf er im Folgejahr "The Eternals", das sich wie seine vorangegangenen Projekte ebenfalls als moderne Göttersage mit epischer Bandbreite verstand. Die Serie brachte es nur auf 19 Ausgaben sowie ein Annual und ließ viele offene Fragen der Handlung unbeantwortet.
Abgesehen von einer 1985/86 veröffentlichten zwölfteiligen Maxiserie wurde es danach ruhig um die Eternals, bis Neil Gaiman im Rahmen eines Deals mit Marvel die Gelegenheit bekam, ihnen neues Leben einzuhauchen. Als Vehikel dazu diente ihm der angehende Arzt Mark Curry, der von einem mysteriösen Fremden besucht und über seine angebliche Rolle als mächtiges, uraltes Wesen aufgeklärt wird. Zunächst schenkt er den Erzählungen keinerlei Glauben, wonach er als einer der Eternals dafür zuständig sei, die Erde zu beschützen.
Dass hinter der Sache allerdings doch mehr steckt, muss Mark spätestens dann erkennen, als er Sersi kennenlernt, die einen Partyservice betreibt und soeben einen dicken Fisch an Land gezogen hat. Sie soll für die Botschaft einer ehemaligen Sowjetrepublik eine Party schmeißen und dazu möglichst viele Wissenschaftler und Prominenz einladen. Das tut sie auch, doch endet die Feierlichkeit anders als geplant, nachdem Bewaffnete auftauchen und Mark plötzlich seine Kräfte entdeckt. Und sich langsam an sein früheres Leben zu erinnern beginnt…
Lediglich die Auftritte von Iron Man, Yellowjacket und der Wasp lassen erkennen, dass die "Eternals" aus der Feder von Neil Gaiman im Marvel-Universum der Post-
"Civil War"-Ära unterwegs sind. Auf große Actionszenen wird verzichtet, viel wichtiger und beeindruckender ist hier ohnehin das aufgefrischte Konzept der in Urzeiten als Götter verehrten außerirdischen Besucher, das Reminiszenzen an Erich von Dänikens "Erinnerungen an die Zukunft" oder Arthur C. Clarkes "Childhood's End" enthält. Eine in jeder Hinsicht epische Story, mit deren beeindruckender zeichnerischer Umsetzung John Romita jr. einen herausragenden Meilenstein seiner jüngeren Karriere vorgelegt hat.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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