Was wäre die Welt ohne die Justice League? Eine ganze Schar von Superschurken steht bereit, um das auf praktische Art herauszufinden.
Wer sich mit Superhelden-Comics in den turbulenten 1990er Jahren beschäftigt, kommt an Alex Ross unmöglich vorbei, hatte der Mann doch seine talentierten Finger unter anderem bei den modernen Klassikern
"Marvels" und
"Kingdom Come" im Spiel. Mit Jim Krueger, seinem kongenialen Autorenpartner bei der "Earth X"-Trilogie (1999-2003), legte er mit "Justice" eine weitere Maxiserie vor, bei der er gemeinsam mit Dough Braithwaite auch selbst wieder für das Artwork verantwortlich war. Der Ausgangspunkt der zwölf Kapitel umfassenden Erzählung sind die Albträume mehrerer Superschurken, wonach die Justice League die nukleare Vernichtung der Erde nicht verhindern kann.
Unter der Regie der beiden Masterminds Lex Luthor und Brainiac schließen sich diese in der Folge zusammen, um die Mitglieder der JLA gezielt anzugreifen und auszuschalten. So verschwindet Aquaman ebenso wie Martian Manhunter auf der Suche nach ihm, während Batman und Superman von mysteriösen mechanischen Würmern befallen werden. Gleichzeitig inszenieren sich die Schurken in der Öffentlichkeit als Wohltäter, die der Menschheit neue Städte zum Leben zur Verfügung stellen, Kranke heilen und den weltweiten Hunger bekämpfen. Doch noch gibt es Helden, die sich dem ungleichen Kampf stellen…
Wenn man nicht von der ersten Seite an von den gewohnt wunderschönen Gemälden der Herren Ross und Braithwaite geradezu erschlagen wird, wartet in diesem Band die erste Hälfte einer mit jeder Menge "Silver Age"-Stimmung durchzogenen Story, die nicht nur eine erwartungsgemäß epische Breite annimmt, sondern eine weitere interessante Variation der Frage darstellt, was Superhelden ausmacht und aufgrund sie ob ihrer Macht über den Menschen stehen. Abgerundet wird das makellose Lesevergnügen diesmal mit dem Debüt von Aquaman aus "More Fun Comics" 73 vom November 1941.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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