Die anhaltende Mordserie an Feiertagen lenkt Batmans Verdacht in eine Richtung, die er nicht wahrhaben will.

Es brodelt gewaltig in der Unterwelt von Gotham City: Während die verfeindeten Verbrecherfamilien Falcone und Maroni drauf und dran sind, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen, treibt der von den Medien "Holiday" getaufte Killer weiter sein Unwesen. Nach dem Mord an Carmine Falcones Sohn Alberto zu Silvester gerät am ersten April unversehens der Riddler in dessen Schussfeld, wird aber – passend zum närrischen Charakter des Tages – nicht getötet, sondern nur mächtig erschrocken.
Während sich Batman nun auch mit Scarecrow und Mad Hatter auseinandersetzen muss, äußert Harvey Dent die Vermutung, dass Bruce Wayne der Feiertagsmörder ist. Trotz seiner spektakulären Flucht vor der Polizei, die durch Scarecrows Angstgas ausgelöst worden ist, wird er jedoch freigesprochen. Dent steht mit leeren Händen da, doch dann bietet Sal Maroni an, als Kronzeuge gegen seinen Rivalen Falcone auszusagen. Ein kleiner Sieg für die Gerechtigkeit scheint zum Greifen nahe, doch das ist auch jenes kleine Fläschchen mit Säure, das für das Gesicht des Staatsanwalts bestimmt ist.
Kaum fragt man sich, warum die Identität von Holiday gleich zu Beginn des letzten Kapitels preisgegeben wird, schlägt Jeph Loeb noch bis zuletzt fleißig erzählerische Haken, die Licht in das Dunkel seines kunstvoll gestrickten Rätsels bringen. Tim Sale gießt die Mischung aus Crime noir und Psychologiestunde in vorzügliche Panelform und beweist, dass ihm beim atmosphärischen Spiel mit Licht und Schatten und pointierten Darstellungen der Bat-Schurkenriege nur wenige zeitgenössische Künstler das Wasser reichen können. Als Extra diesmal: Das Debüt von Two-Face aus "Detective Comics" 66 vom August 1942.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #