Paradise Cove ist in heller Aufregung. Was hat es auf sich mit der unheimlichen Gestalt, die sich aus den Fluten des Pazifiks erhebt und die Menschen in Angst und Schrecken versetzt?
Auf dem Schrottplatz nimmt ein neuer Klient Kontakt zu den drei Fragezeichen auf und bittet sie in einem ungewöhnlichen Fall um ihre Hilfe. In einem ruhigen Badeort an der Küste kommt es zu seltsamen Vorkommnissen. Gleich mehrere Menschen haben beobachtet, wie sich eine unheimliche Gestalt aus den Tiefen des Meeres erhebt und unter den Bewohnern des Ortes Angst und Schrecken verbreitet. Die Juniordetektive zögern keine Sekunde, begeben sich unverzüglich nach Paradise Cove und beginnen mit ihren Ermittlungen.
Schnell wird klar, dass die scheinbare Idylle des malerischen Küstenstädtchens trügerisch ist. Die Zahl der möglichen Verdächtigen ist nicht eben gering. Wer könnte ein Interesse daran haben, die Menschen des kleinen Ortes zu verunsichern, und zu welchem Zweck? Immer wieder begegnen den drei Fragezeichen Personen, die die merkwürdige Erscheinung gesehen haben wollen. Liegt des Rätsels Lösung womöglich im alten Leuchtturm an der Küste?
Mit dieser Folge zeigt sich, wie dicht Licht und Schatten innerhalb der Serie beieinanderliegen. Konnten die beiden vorherigen Folgen auf ganzer Linie überzeugen, so ist mit "...und das Phantom aus dem Meer" ein neuer Tiefpunkt erreicht. Der Anfang ist durchaus vielversprechend, denn das gewählte Setting für diese Episode ist gut gewählt und hat das Potenzial für eine spannende Geschichte. In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach Fälle der drei Fragezeichen, die in einem maritimen Umfeld angesiedelt waren und insbesondere durch ihre gelungene Atmosphäre punkten konnten. Man denke nur an Storys wie "...und das Riff der Haie" oder "...und der unheimliche Drache".
Anfangs gelingt es auch in der aktuellen Folge, ein stimmiges Bild des Küstenortes Paradise Cove zu zeichnen. Doch anstatt sich die wirkliche tolle Kulisse zunutze zu machen, werden immer weitere Figuren ins Rennen geschickt und man verliert den roten Faden aus dem Auge, der die ganzen Charaktere in Beziehung zueinander setzt. Da die Ermittlungen nach einigen scheinbar schnellen Erfolgen ins Stocken geraten, bedient sich der Autor eines Winkelzugs, der eher unglücklich ist. Plötzlich tauchen zwei bisher nicht in Erscheinung getretene Personen auf, die Peter schnell ein paar mögliche Motive an die Hand geben, was die wahren Motive für die unheimlichen Vorkommnisse sein könnten.
Um die ganze verworrene Story dann doch noch zu einem halbwegs vernünftigen Ende zu bringen, werden im letzten Drittel der Geschichte noch zwei Themenkreise eingeführt, die bis dato überhaupt keine Rolle spielten und nun als Legitimation für die Handlungsweise einiger Charaktere dienen. Dazu kommt eine längere Aufklärung seitens Justus, der als einziger alle Zusammenhänge erfasst hat und für den Hörer noch einmal aufbereitet, denn dieser hat in dem Wirrwarr der verschiedenen Erzählstränge längst den Überblick verloren. Inhaltlich macht "...und das Phantom aus dem Meer" leider keine gute Figur, wo man doch gerade das Gefühl hatte, die Zeit jener Folgen, die einer endlosen Erklärung bedürfen, sei vielleicht endlich überwunden, insbesondere in Anbetracht der beiden vorherigen Folgen, die wirklich zu den besten seit langem zählen.
Die Musik ist wie gewohnt harmonisch zwischen den Szenen eingebettet und unterstützt die maritime Kulisse, die als Background der Story dient. Schon seit geraumer Zeit ist die musikalische Bearbeitung der drei Fragezeichen eine Bank und lässt kaum Wünsche offen. Die verwendeten Geräusche erzielen den erwünschten Effekt und kreieren eine ansprechende Küstenatmosphäre, die es einem leicht machen, sich an die amerikanische Westküste bei strahlendem Sonnenschein versetzt zu fühlen.
Über 20 Sprecher sind angetreten, um "...das Phantom aus dem Meer" mit Leben zu füllen. Neben den wie gewohnt agierenden Hauptdarstellern ist die Liste der Sprecher mit einigen bekannten Namen gespickt, die professionell an die Arbeit gehen und keine Ausrutscher erkennen lassen. Eine Überraschung ist sicherlich, den Sportkommentator Uli Potofski in der Rolle des alten Seebären Jimmy Blue Eye zu hören. "…und das Phantom aus dem Meer" schürt große Erwartungen, die leider unerfüllt bleiben. Am Ende bleibt ein nur schwer zu durchblickendes Dickicht von Handlungssträngen, die nur mit einer ausschweifenden Erklärung seitens Justus nachvollziehbar wird.