Um der Hölle zu entkommen, macht sich der Ghost Rider auf die Jagd nach einem überambitionierten Dämon.

Wie Marvel-Historiker wissen, verdanken wir der 1971 erfolgten Lockerung des "Comics Code" eine wahre Schwemme an übernatürlichen Helden, Schurken und Monstern aus dem "House of Ideas". Der wohl bekannteste von ihnen ist Ghost Rider, der bereits ein Jahr später in "Marvel Spotlight" 5 debütierte und binnen kurzer Zeit seine eigene monatliche Serie bekam. Bis zu deren Ende 1983 war der ehemalige Stuntman Johnny Blaze der Motorradfahrer mit dem Flammenschädel, bis der Fluch im Rahmen einer neuen, 1990 gestarteten Reihe auf Danny Ketch überging.
Unter der Autorenschaft von Garth Ennis kehrte Blaze schließlich 2005/06 im Rahmen einer sechsteiligen Miniserie als Ghost Rider zurück, die Band 48 von Hachettes Marvel-Sammlung beinhaltet. Darin unterbreitet ihm der Engel Malachi das verlockende Angebot, ihn aus der Hölle zu befreien, wenn er den Dämon Kazann in selbige zurückbefördert. Dieser ist dabei, ausgerechnet das bibelfeste Texas in einen Hort des Bösen verwandeln, und steht deshalb auch auf der Abschussliste von je einem Abgesandten aus Himmel und Hölle.
Erwartungsgemäß liefert Ennis das, was man sich von einer seiner Storys mit religiösem Bezug erwartet: Seitenhiebe auf Moral und Scheinheiligkeit, wenn auch Marvel-bedingt in abgeschwächter Form. Der lockere Umgang mit Menschenleben und zynische Dialoge sind denn auch das, was "Die Straße der Verdammnis" kurzweilige macht, auch wenn der Ghost Rider als wenig schlauer Spielball fremder Interessen nicht gut wegkommt und letztlich alles beim Alten bleibt. Etwas schade, denn Clayton Crains atemberaubendes, Photoshop-gepimptes Artwork ist eine wahre Augenweide!
# # # Andreas Grabenschweiger # # #