Die Feder ist mächtiger als das Schwert – vor allem wenn sie das sogenannte Buch des Schicksals schreibt.

Seit nunmehr 60 Jahren ist "The Brave and the Bold" ein klingender Name für DC-Connaisseure, denn 1955 startete die ursprüngliche Inkarnation der Anthologie, die sich erst ab Nummer 25 den zuvor aus der Mode gekommenen Superhelden widmete und drei Ausgaben später die Justice League of America debütieren ließ. Dem Publikationsende 1983 folgten zwei Miniserien in den 1990ern und schließlich 2007 die Wiederauferstehung als fortlaufende Reihe unter der Autorenschaft von Mark Waid.
Seinen 16 Ausgaben umfassenden Run begann er mit dem Sechsteiler "The Lords of Luck", in dem Batman und Green Lantern zunächst auf 64 identische Leichen stoßen. Was zunächst wie ein außergewöhnlicher Kriminalfall wirkt, entpuppt sich schließlich als kleines Detail im epischen Kampf um das Schicksal nicht nur der Erde. Destiny, "Sandman"-Lesern als einer der Endlosen bekannt, wurde nämlich das Buch des Schicksals geraubt, in dem alles steht, was war, ist und sein wird. Mit Unterstützung unter anderem von Supergirl und Blue Beetle macht sich Batman auf die Suche nach jenen, die schon dabei sind, die Geschichte umzuschreiben.
Mit "Das Buch des Schicksals" gibt sich Mark Waid, diesmal zeichnerisch von Altmeister George Pérez in gewohnter Qualität unterstützt, bereits zum fünften Mal im Rahmen der DC-Kollektion von Eaglemoss die Ehre. Kein Wunder, der Mann versteht es nicht nur, eine knackige und unterhaltsame Story aufs Tapet zu bringen, sondern ist auch profunder Kenner der schier unübersichtlichen Verlagsgeschichte. Ein epische Schlacht um ein mächtiges Artefakt, Sprünge durch Zeit und Raum, charmante Dialoge und "Silver Age"-Feeling… was will man mehr? Als Bonus diesmal: "The Brave and the Bold" 50 mit dem ersten Team-up von Green Arrow und dem Martian Manhunter.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #