Die Justice League wird ausgerechnet durch die unwissentliche Hilfe von Batman in die Knie gezwungen.
"The Brave and the Bold" 28 aus dem Jahr 1960 ist eine Schlüsselausgabe des "Silver Age of Comics", beinhaltet es doch den ersten Auftritt der Justice League of America, bestehend aus Aquaman, Flash, Green Lantern, Martian Manhunter, Wonder Woman, Superman und Batman. Abzüglich der beiden Letztgenannten, die anderweitig unabkömmlich waren, trat das Team in besagter Ausgabe gegen den skurrilen außerirdischen Seestern Starro an, der die Erde unterwerfen wollte. Der Verkaufserfolg motivierte DC dazu, die Liga zur fixen Größe im Verlagsprogramm zu machen, wenn auch über die Jahre viele Mitglieder kamen und gingen.
Das heitere Besetzungskarussell führte schließlich dazu, dass letztendlich immer mehr Helden aus der zweiten und dritten Reihe des weitläufigen DC-Universums ihren Dienst antraten und die Liga viel von ihrem ursprünglichen Glanz verlor. Nachdem zuvor schon den beiden Gründungsmitgliedern Batman und Superman mit dramatischen Storylines zu neuer Popularität verholfen worden war, engagierte man Autor Grant Morrison in den 1990ern für einen Revamp des Titels mit allen sieben Charakteren der ursprünglichen Inkarnation.
Der Neustart im Januar 1997 war sowohl in künstlerischer als auch kommerzieller Hinsicht ein Volltreffer und katapultierte den Schotten endgültig in den Rang eines Comic-Superstars. Seine Nachfolge nach Ausgabe 41 trat mit Mark Waid (
"Kingdom Come") ein nicht minder prominenter Kollege an, dem weiterhin Zeichner Howard Porter zur Seite stand. Ein generelles Merkmal der Serie waren epische Mehrteiler, in die sich auch die in "JLA" 43-46 abgedruckte Story "Tower of Babel" einreihte.
Darin wurde enthüllt, dass Batman seine Mitstreiter in der Liga über lange Zeit geschickt ausgehorcht und Maßnahmen ersonnen hatte, sie im Falle einer von ihnen ausgehenden Gefahr außer Gefecht zu setzen. Seine effektiven Pläne fallen ausgerechnet Ra's al Ghul in die Hände, der sie sogleich umsetzt und die JLA-Mitglieder mit maßgeschneiderten Mitteln ausschaltet. Batman muss nicht nur mitansehen, wie eine von seinem Erzfeind ausgelöste babylonische Sprachverwirrung die Welt ins Chaos stürzt, sondern auch wie das Vertrauen seiner Heldenkollegen verlorengeht.
"Turm zu Babel" gilt völlig zu Recht als eine der besten Storys der Justice League, die in ihrem Vertrauen in ein Kernmitglied tief erschüttert wird. Mark Waid legt überzeugend dar, dass ausgerechnet der kräftelose Batman im Grunde das gefährlichste Mitglied der Liga ist, wenngleich seine Paranoia auf einer logischen Überlegung beruht. Dieser Gegensatz wird äußerst clever aufgearbeitet und von Howard Porter sehenswert illustriert. Als Bonus gibt es übrigens auch das oben erwähnte Debüt der JLA zu lesen, das diesen fünften Band der DC-Kollektion von Eaglemoss gelungen abrundet.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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