Der Superhelden-Bürgerkrieg ist ohne Zweifel die wichtigste Marvel-Story des vergangenen Jahrzehnts.
Es braucht oft nur wenige Worte, um die Essenz eines Comics auf den Punkt zu bringen. Im Fall von "Civil War", dem im Sommer 2006 gestarteten verlagsweiten Marvel-Crossover, war es die Frage: "Whose Side Are You On?" Basierend auf einer Idee von Brian M. Bendis brachte Mark Millar gemeinsam mit Starzeichner Steve McNiven die Spandexträger auf Earth-616 mächtig in Unruhe, als die ohnehin gereizte Stimmung gegenüber Superhelden durch eine Katastrophe während eines von TV-Kameras begleiteten Einsatzes der New Warriors zu eskalieren droht.
Sowohl die durch den Tod unschuldiger Zivilisten aufgebrachte Bevölkerung als auch die Regierung und die allmächtige Behörde SHIELD wollen dem scheinbar unkontrollierten Treiben der Kostümträger nicht mehr länger ohnmächtig zusehen. Das schon länger vorbereitete Gesetz zur Registrierung von Superhelden bildet dann den Spaltpilz, der zu zwei sich bekämpfenden Fraktionen um Captain America einerseits und Tony Stark andererseits führt. Inklusive mehreren Schlagabtauschen, bei denen nicht nur Freundschaften zerbrechen, sondern auch Blut fließt.
"Civil War", begleitet von mehreren Dutzend Tie-ins monatlicher Marvel-Serien, kann getrost als Magnum opus von Mark Millars Arbeit beim "House of Ideas" bezeichnet werden. Stark angehaucht von der zeitgenössischen Diskussion rund um den berüchtigten "Patriot Act" der Bush-Administration, kreierte der Schotte eine nicht von Schwarz-weiß-Tönen, sondern vielen Grauschattierungen bestimmte Erzählung. Von Steve McNivens großartigen Zeichnungen getragen, liegen hier unter anderem auch die Wurzeln für kontroverse Storys wie "Spider-Man: One More Day" oder Captain Americas Ermordung. Essentielle Lektüre!
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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