Was hat die Verfilmung des Bestsellers von Raymond Khoury zu bieten?
Während einer Ausstellung diverser Vatikanschätze im Metropolitan Museum von New York kommt es zu bizarren Szenen: Vier als Templer gekleidete Reiter stürmen in das Gebäude und entwenden ein kostbares Fundstück. Die Archäologin Tess Chaykin (Mira Sorvino) erkennt die Tragweite des Diebstahls und heftet sich an die Fersen der mysteriösen Gestalten. Zuerst auf eigene Faust, dann gemeinsam mit dem FBI-Agenten Sean Daly (Scott Foley) beginnt eine wilde Reise mit allem Drum und Dran: kauzige Wahrheitsjäger und tief verwickelte Kirchenleute folgen den beiden in die Türkei; und sie alle treibt die legendärste aller Templerschriftrollen an...
Musste Khoury selbst schon einige Kritik einstecken, er hätte weite Teile von Dan Brown kopiert, verhält es sich mit dem Film nicht sonderlich anders. Im Vergleich mit der Millionen-Dollar-Produktion "Illuminati" ist der TV-Zweiteiler "Scriptum" natürlich im Nachteil, aber das hieße an und für sich nicht, dass man storymäßig hinterherhinken müsse – das ist allerdings leider der Fall. Auch wenn es sich keinesfalls um eine Umsetzung zum Einschlafen handelt, kommt der Film nie so wirklich in die Gänge, von regelmäßigen Abweichungen von der Romanvorlage ganz zu schweigen.
Auch schauspielerisch bleibt "Scriptum" eine lauwarme Sache. Sorvino und Foey (letzterer sicher vielen als Sean, Temporär-Liebhaber von Elliot aus „Scrubs“ bekannt) machen ihre Sache zwar gut, aber eben nicht überragend. Hinzu kommt, dass der Spannungsbogen gegen Ende vollkommen daneben geht: von der Wüste über den Schiffbruch bis zur "großen Erkenntnis" geht so ziemlich alles verloren, was in den zwei Stunden vorher aufgebaut wurde – klassisch verzettelt. Am Anfang zu schleppend, gegen Ende wird die Zeit knapp.
Fazit: Man wäre besser damit gefahren, einen einzigen Film zu produzieren, anstatt krampfhaft zu teilen und zu strecken. "Scriptum" ist etwas für Hardcore-Verschwörungsfans und alle, die einen nicht zu anstrengenden Abend verbringen wollen, aber kein cineastischer Meilenstein.
# # # Bernhard Kleinbruckner # # #
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