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Movie-Review: Der Typ – Kurz und schmerzvoll (Euro Video)

Der Typ (c) EuroVideo
Der Typ hat`s drauf - und wie! Er säuft, er kotzt, er fickt. "Du hast`s gut, hast es wenigstens schon hinter dir" meint er zu einem unbekannten Toten. Kann man noch tiefer sinken? Der Typ kann es...

Der Typ (c) EuroVideo / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer Typ heißt übrigens Fabo (Stipe Erceg) und ist manchmal Poet und manchmal Teufel. Eines ist er jedenfalls immer, nämlich besoffen und streitsüchtig. Warum, erfährt man nicht wirklich, nur dass "in letzter Zeit die Dinge nicht so gut laufen".

Die wenigen Frauen, die er auf seiner ziellosen Wanderung durch die Straßen und Kneipen Frankfurts trifft, versucht er mit Gossenlyrik für sich zu gewinnen. Mit dem Auftauchen der Krankenschwester Svenja (Bernadette Heerwagen) scheint sich etwas in ihm zu ändern. Für einen kurzen Moment wird die Umgebung hell und beinahe freundlich. Doch das heile Familienidyll ist nichts für Fabo und so verschwindet er ohne Abschied in der Dunkelheit.

Der ganze Film lebt von der Skurrilität der handelnden Akteure. Da ist zum Beispiel Horst (Wolfgang Packhäuser) - ein Mann der gerne eine sich aufopfernde Mutter wäre und deshalb erwachsene Männer adoptiert. Oder auch der von Fabo so beneidete Tote, der sich plötzlich als ein sehr lebendiger geisteskranker Irrer mit Mordgelüsten und Schrotflinte herausstellt.

Die Szenerie - der Film spielt ausschließlich bei Nacht - strotzt nur so vor Trostlosigkeit und wirkt aufgrund der teils etwas unscharfen oder verwackelten Aufnahmen sehr realistisch. Die Musik von Peter Gorski passt wirklich fabelhaft zu Fabo und seiner Wanderung. Sie ist nicht zu aufdringlich und setzt im richtigen Moment die passenden Akzente.

"Der Typ" - Patrick Tauss Diplomarbeit an der Filmakademie Baden-Württemberg - räumte einige Auszeichnungen (First Steps Award bester Spielfilm bis 60 Min 2003, Publikumspreis Highlights Ludwigsburg 2003) ab und wurde auch auf der Berlinale gezeigt. 2006 folge der Spielfilm "Kahlschlag" und 2008 "sick little game". Weiter Werke von Tauss sind unter anderem die Kurzfilme Pension (1998) und Mexico (1999).

Durch "Kiki & Tiger" (von Alain Gsponer, 2002) wurde Hans Weingartner auf Stripe Erceg aufmerksam und carstete ihn für "Die fetten Jahre sind vorbei", welcher bei den Filmfestspiele in Cannes 2004 zu sehen war. Unter dem Regisseur Cyril Tuschi konnte man ihn bei "SommerHundeSöhne" bewundern. Zuletzt stellte er seine schauspielerischen Fähigkeiten als RAF-Terrorist Holger Meins in der Verfilmung des "Baader-Meinhof-Komplex" unter Beweis. Unter Patrick Tauss spielte er in "Der Typ" (2003) und "Kahlschlag" (2006), auf sehr eindringliche Wiese diese zersplitterte, zynische Existenz Fabo, welcher sich nach dem Ende sehnt und die Wartezeit dahin mit massenhaft Alkohol und Schlägereien überbrückt.

Ein respektables Filmdebüt. Sowohl Regisseur Patrick Tauss als auch Hauptdarsteller Stripe Erceg werden wohl noch einiges von sich hören lassen. Man darf gespannt sein!


###Manuela Klinger###

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