Vor lauter Trubel mit Technologieräubern, Spionen und sonstigem Gesocks bleibt dem guten Tony Stark nicht wirklich Zeit, um sich auch noch um amouröse Gefühle zu kümmern.
Nachdem sich der
sechste Band der aktuellen Marvel-Sammlung von Hachette den allerersten Abenteuern des Eisernen schilderte, gibt es nun mit "Tales of Suspense" 47-53 (Coverdatum November 1963 bis Mai 1964) siebenfachen Nachschlag, der mehrmals den bis dato üblichen Seitenumfang von zwölf oder 13 Seiten für die Hauptgeschichte der Anthologiereihe überschreitet. Erneut muss sich Tony Stark hauptsächlich mit Zeitgenossen auseinandersetzen, die die Früchte seines genialen Geists für sich oder ihr Land ernten wollen – hinsichtlich des Kampfes gegen den ideologischen Gegner präsentiert sich diesmal in Form von Schurken mit Verbindungen zur Sowjetunion, China und Kuba eine veritable "Achse des Bösen", wie sie die USA in den frühen 1960ern Jahren wohl gezeichnet hätten.
Mit dem Mandarin (Heft 50) sowie der Black Widow, die in Heft 52 debütiert und in der Folgeausgabe zurückkehrt, treten dabei zwei prominente Charaktere auf den Plan, die im Marvel-Universum bis zum heutigen Tage eine prominente Rolle spielen. Hier können der Melter (Heft 47), Mister Doll (Heft 48) und Scarecrow (Heft 49) nicht wirklich mithalten. In letztgenannter Nummer von "Tales of Suspense" gibt es überdies ein Crossover mit den X-Men, in dem einmal mehr die wundersamen Auswirkungen von Radioaktivität auf Marvel-Charaktere demonstriert werden. Diese kennt man natürlich bereits aus den vorangegangenen Ausgaben der Hachette-Kollektion, dass Angel durch eine explodierende Atombombe aber lediglich einen Gemütswandel hin zum Bösen durchmacht, ist dann aber mit Verlaub doch ziemlich cheesy.
Abgesehen von solch liebenswertem Unsinn stimmt der Unterhaltungswert aber auf jeden Fall und dank des kurzfristig in die Serie eingestiegenen Steve Ditko bekommt Iron Man auch seine klassische rot-goldene Rüstung statt der Bleicheimer-Ausführung, in die er sich bis dahin zwängen musste. Im Mittelpunkt der Geschichten steht ganz klar der Erfinder und Waffenfabrikant Anthony Stark, der seine Konstruktionen und sein Waffenimperium vor inneren und äußeren Feinden zu schützen versucht. Daran vermag das etwas bemüht wirkende Liebesdreieck mit Chauffeur Happy Hogan und Sekretärin Pepper Potts nichts Wesentliches zu verändern, vor allem weil die gegenseitigen Eifersüchteleien und Avancen nicht über etwas zwischendurch eingestreuten "comic relief" hinausgehen.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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