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Gruselkabinett 159

Gruselkabinett 159
Ein junger Köhler bittet die Geister des Waldes um ihre Hilfe, nicht ahnend, welchen Preis er für die Gefälligkeiten der überirdischen Geschöpfe zahlen muss.

Gruselkabinett 159Der junge Peter Munk hadert mit dem Schicksal. Aufgrund seiner beruflichen und gesellschaftlichen Stellung unter den Menschen des Schwarzwalds erscheint die Aussicht auf Reichtum, ein komfortables Haus und die Liebe einer schönen Frau äußerst gering. Wer interessiert sich schon für einen armen Köhler? Beim Grübeln, wie sich die eigene Lage verbessern ließe, wandern seine Gedanken zu den alten Mythen, die sich die alten Leute abends im Wirtshaus oder am Kamin erzählen. Sind die Geister des Waldes womöglich die Chance, auf die Munk nicht zu hoffen gewagt hat?


Die Stunde seiner Geburt erlaubt es ihm, mit dem gutmütigen Schatzhauser in Kontakt zu treten. Tatsächlich zeigt sich die scheue Sagengestalt Peter Munk gewährt ihm drei Wünsche, um etwas aus seinem Leben zu machen. Munk kann sein Glück kaum fassen und ist fest entschlossen seinen Weg zu machen. Doch es lauern eine Menge Gefahren im Verborgenen. Schnell schleichen sich Müßiggang, Vergnügungssucht und Glücksspiel in den Alltag des jungen Mannes. Als nach kurzer Zeit alles verloren scheint, sucht Peter Munk erneut die Nähe eines Waldgeistes, doch die Dienste des Holländer-Michel haben einen hohen Preis.


Trotz seines frühen Todes – Wilhelm Hauff verstarb mit gerade einmal mit 25 Jahren – ist sein literarisches Vermächtnis gespickt mit einer ganzen Reihe von Klassikern, wie etwa "Das Wirtshaus in Spessart", "Das Geisterschiff" und eben "Das kalte Herz". Die vielen düsteren Momente dieses zeitlosen Märchens machen einen Platz im "Gruselkabinett" zur logischen Konsequenz. Gerade wenn Peter Munk in den finsteren Tannenwäldern auf die Geister des Waldes stößt, entfaltet sich binnen weniger Augenblicke eine bedrohliche und unheimliche Atmosphäre. Natürlich verbirgt sich in der abwechslungsreichen Handlung auch eine mahnende Botschaft, die auch im Hörspiel immer wieder anklingt. Sehr deutlich wird einem verinnerlicht, was es bedeutet, wenn Geld den Charakter verdirbt.


Auch wenn man den Kern der Geschichte nicht vernachlässigt, legt Titania den Fokus auf die spannenden und übersinnlichen Momente, die mit viel Herzblut inszeniert wurden und es problemlos schaffen, das Publikum für sich einzunehmen. Mühelos gelingt es bis zum intensiven Finale, die Spannungskurve hochzuhalten, sodass zu keinem Moment Langeweile aufkommt. Die großartigen und immer passend platzierten musikalischen Arrangements sorgen zusätzlich für eine Verdichtung der Story und heben das gesamte Hörspiel auf das nächste Level. Die soundtechnische Gestaltung fällt im vorliegenden Fall opulenter als gewohnt aus und steht dem dunklen Märchen aus dem Süden Deutschlands gut zu Gesicht.


Immer dann, wenn es darum geht, die großen Klassiker der Weltliteratur zu adaptieren, lässt es sich Titania nicht nehmen, das ganz große Besteck aufzufahren, insbesondere bei der Zusammenstellung des Sprecherensembles. So ist es einmal der großartige Peter Weis, der als Erzähler durch das Geschehen führt und schnell alle Weichen für beste Unterhaltung stellt. Regina Lemnitz bereichert in der Rolle von Munks Mutter mit ihrer markanten Stimme dieses exzellente Hörspiel. Dazu kommen viele weitere bekannte Sprecher, die aus dem Pool des Labels nicht mehr wegzudenken sind. So agieren hier auf einem gewohnt hohen Niveau Horst Naumann, Reinhilt Schneider, Max Schautzer, Matthias Lühn und Detlef Bierstedt. In der Hauptrolle ist Jonas Minthe zu hören, dem es gelingt, das von vielen Höhen und Tiefen geprägte Leben, angefüllt mit vielen Schicksalsschlägen, für den Hörer authentisch und glaubhaft zu inszenieren. Ein weiteres Highlight innerhalb der Reihe, das ein deutliches Indiz für die Rückkehr zu alter Stärke darstellt.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien


 

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