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Gruselkabinett 152

Gruselkabinett 152
Neugierde war seit jeher eine wichtige Triebfeder, um die menschliche Zivilisation voranzutreiben. Manchmal jedoch ist sie zu groß und führt ins Verderben.

Gruselkabinett 1521930 bricht Professor Thorburn mit in den Norden des amerikanischen Kontinents auf, um die dortige Flora und Fauna zu erforschen. Er reist in der Begleitung seiner Frau und einiger weiterer Personen aus dem familiären Umfeld in die unerschlossenen Weiten der Wildnis. Zunächst läuft alles nach Plan, die Arbeit schreitet gut voran und schnell sind eine Menge Proben und Exponate gesammelt, doch dann nimmt die Expedition eine unerwartete Wende. Die Entdeckung einer seltsamen Fährte versetzt die lokalen Führer in Panik, überhastet und verängstigt überlassen sie die Forscher allein ihrem Schicksal.


Kurze Zeit später gellen die Todesschreie der Einheimischen durch die dichten Wälder. Was ist den Männern zugestoßen und konnte sie binnen weniger Sekunden überwältigen und töten? Man beschließt unverzüglich in die Zivilisation zurückzukehren – eine Reise durch mehrere hundert Kilometer menschenleerer Natur. Die Sorge um den schnell schrumpfenden Proviant und die sich rapide verschlechternde Witterung verblasst schnell angesichts der Tatsache, dass zwischen den dicht stehenden Bäumen der kalten und undurchdringlichen Wälder etwas Unbekanntes und Unfassbares lauert. Die Rückkehr in besiedelte Gefilde wird schnell zu einer Hetzjagd ums nackte Überleben. Was auch immer dort draußen lauert, hegt ein großes Interesse an Menschen als Forschungsobjekt!


Bereits nach wenigen Minuten reibt man sich verwundert die Augen und denkt: Das kommt mir alles doch verdammt bekannt vor. Tatsächlich wirkt der Plot dieser Folge wie die Blaupause für eine ganze Reihe von Filmen, Hörspielen und Büchern, in denen Menschen sich urplötzlich ihrer Position an der Spitze der Nahrungskette beraubt sehen und unbekannten Mächten als Forschungsquelle oder noch weitaus Schlimmeres dienen. Allein durch die Kulisse und Bedrohungslage der Expedition ist es immer wieder John Carpenters "Das Ding", das an allen Ecken und Enden um die Ecke lugt.


Wie ebenjener Filmklassiker an der Schnittstelle zwischen Science-Fiction und Horror sind es dieselben Spannungselemente, die "Das Ding" von Georg Allan England zu einer nervenzerfetzenden Angelegenheit werden lassen. Gelingt es den Forschern, dem unsichtbaren Gegner zu entfliehen? Wer wird überleben und in die Zivilisation zurückkehren? Und welcher Motivation folgt das unbekannte Geschöpf, wenn es Menschen auf so grauenvolle Art ermordet? So schafft man es mühelos, die Spannung bis zum Ende aufrechtzuhalten und bis zum großen Finale konsequent zu steigern.


Ebenso ist es die abweisende Natur, die hier sehr gut eingefangen wird. Schnee und Frost wabern permanent durch das heimatliche Wohnzimmer und man verspürt trotz deutlicher Temperaturen jenseits der Null den Wunsch, den Skianzug aus dem Schrank zu kramen. Die Soundeffekte sind einfach sinnvoll und stimmig platziert und kreieren eine dauerhafte Bedrohungskulisse. Nicht nur die Natur wird hier überzeugend eingefangen, sondern auch jene Geräusche, die mit dem unbekannten Wesen in Verbindung stehen. Die Kirsche auf der Torte stellt dann letztendlich die musikalische Bearbeitung dar, die sich auf harmonische Art mit Sprache, Plot und den verwendeten Effekten verbindet.


Angst, Schmerz und Panik sind Gefühle, bei denen es ein großes Fingerspitzengefühl bedarf, wenn als einziges Instrument nur die Sprache zur Verfügung steht. Wer erleben möchte, wie dies scheinbar problemlos geschieht, braucht sich nur "Das Ding" anhören. Alle beteiligten Schauspieler, egal ob Julia DeLuise, Helmut Zierl, Cécile Kott, Gerhard Fehn oder Valentin Stroh, sorgen dafür, dass dieses Hörspiel niemanden kaltlässt und die Emotionen auch problemlos für den Hörer nachvollziehbar sind. Eine überzeugende Performance, die durch den Großmeister Peter Weis ihre Vollendung findet, und eine weitere überdurchschnittliche Folge im Rahmen dieser Reihe.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien


 

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