Geht es um die wichtigsten Künstler nicht nur von Marvel, sondern des Mediums Comic überhaupt, darf Jack Kirby keinesfalls fehlen.
Aufgrund des zum Glück offenbar nicht enden wollenden Zuspruchs der Leserschafts hat Hachette seine erste Marvel-Sammelreihe bereits mehrmals verlängert und nun mit den "Marvel Masters" auch noch eine kleine "Reihe in der Reihe" gestartet. Nach Chris Claremont in
Band 202, ohne den vor allem die Popularität der X-Men unvorstellbar wäre, kommt nun kein Geringerer als der König höchstselbst zur Ehre eines eigenen Eintrags. Jack "The King" Kirby, geboren 1917 als Jacob Kurtzberg, darf wohl ohne Zweifel als einer der wichtigsten Künstler bezeichnet werden, die jemals für das "House of Ideas" tätig wurden. Legionen an Schöpfungen, die er im Tandem mit seinem langjährigen kreativen Kompagnon Stan "The Man" Lee oder im Alleingang schuf, bevölkern nach wie vor das Marvel-, aber auch das DC-Universum.
Nachdem sich Auszüge seines enormen Outputs vor allem in den "Classic"-Bänden der laufenden Kollektion wiederfinden, ist es eine nicht minder feine Sache, dass Hachette hier nachlegt und interessanterweise einen großen zeitlichen Bogen spannt, der von der ersten Marvel-Arbeit Kirbys aus dem Jahr 1940 bis "Devil Dinosaur" 1 von 1978 reicht. Während Letzteres übrigens eine nette Ergänzung zu
Band 110 mit bedeutenden Origins der 1970er darstellt, lässt sich der gigantische qualitative Sprung, den sowohl der Künstler als auch (wesentlich von ihm beeinflusst) das Medium Comic selbst machte, quasi durch das Umblättern der Seiten nachvollziehen.
Bieten besagtes Debüt für "Red Raven Comics" 1, "Marvel Mystery Comics" 13 und "Captain America Comics" 1 (alle drei von 1940) noch sehr geradlinige Plots und die Backup-Story aus "Amazing Spider-Man" 8 (1963) ein unterhaltsames Kräftemessen zwischen dem Netzkopf und Johnny Storm, so geht es mit dem Zweiteiler aus "Thor" 160 und 1961 (1968) schon wesentlich abgefahrener und – Stichwort Ego, der lebende Planet – auch bisweilen psychedelisch zu Werke. "Black Panther" 1-3 von 1978 und "The Eternals" 7 (1976) bieten im Grunde die Kunst des "King" in Reinform, sprich eine Raum und Zeit überwindende Handlung, fantastische Gerätschaften und Auftritte von Wesen "larger than life". Ein exquisiter Band, angereichert mit aufschlussreichen Bonusseiten und einigen netten Pin-ups.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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