Die Pläne von Leviathan könnten nicht nur den Todesstoß für Gotham, sondern auch das ohnehin schwierige Verhältnis zwischen Batman und seinen Sohn bedeuten.
In seiner Eigenschaft als zentraler Lenker der Bat-Geschicke ab der zweiten Hälfte der 2000er Jahre startete Grant Morrison 2010 die monatliche Serie "Batman Incorporated", welche die Bemühungen des Dunklen Ritters schilderte, den globalen Machenschaften von Leviathan mit einer ebenfalls weltweit agierenden Vigilanteninitiative einen Riegel vorzuschieben. In den 14 Ausgaben (inklusive einer Nullnummer) des für die "New 52" gestarteten zweiten Volumes gab es ein Wiedersehen mit dem Club der Helden, den er ihm Rahmen der
"Black Glove"-Storyline verwendet hatte. Die erste fünf Ausgaben (plus die von Frazer Irvings markantem Artwork getragene Nullnummer) finden sich im vorliegenden Band von Eaglemoss.
Die Tatsache, dass dem Dunklen Ritter Böses schwant, falls Damian ihm jemals als Batman folgen sollte, erweist sich nicht gerade als der für die aktuelle Situation notwendige Kitt, um das Vater/Sohn-Team angesichts der drohenden Gefahr enger zusammenzuschweißen. Ganz im Gegenteil: Das von Talia al Ghul auf ihren eigenen Sprössling ausgesetzte Kopfgeld von einer schlappen halben Milliarde Dollar hat den Wunderknaben zum lohnenswerten Ziel für die Unterwelt gemacht, das zur eigenen Sicherheit in der Bat-Höhle verbleiben soll. Natürlich hält sich der rebellische Damian nicht an die Vorgaben seines Vaters, von dem er sich zugunsten von Knight und Squire, El Gaucho sowie anderen für dessen weltweites Verbrechensbekämpfer-Franchise rekrutierten Helden übergangen fühlt. Die Voraussetzungen sind also suboptimal, um Talia al Ghul und ihrer Man-Bat-Armee in geschlossenen Reihen entgegentreten zu können.
Woran andere grandios scheitern, gelingt dem schottischen Mastermind formidabel, nämlich mitunter skurrile Charaktere in einem von Paranoia und Verschwörung geprägten Szenario auftreten zu lassen. So ist es kein qualitativer Widerspruch, dass dem kultigen Debüt von Bat-Cow und Damians Wandlung zum Vegetarier (in "Batman Incorporated" Heft 1) die unheilvollen Zukunftsvisionen (in Heft 5) gegenüberstehen, welche die Motive aus der wahrhaft satanisch nummerierten
"Batman"-Ausgabe 666 aufgreifen. Chris Burnhams Zeichenstil ließe sich als sachlichere Version von Frank Quitely beschreiben und passt perfekt sowohl zu den eher amüsanten als auch grimmigen Schwenks, die Morrison im Verlauf seiner Story vollführt.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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