Durch die "Books of Doom" wurde die Herkunftsgeschichte eines der wichtigsten Marvel-Schurken überhaupt noch ein Stückchen weiter ausgeformt.
Der Pantheon an Bösewichten, den das Marvel-Universum zu bieten hat, ist voll von illustren Persönlichkeiten, doch nur wenige von ihnen erreichen das Format und die Bedeutung von Doctor Doom. Seit 1962 macht er nicht nur Reed Richards und seiner Familie, sondern auch jeder Menge anderen Helden das Leben schwer und war daher eine logische Wahl für Hachette als Protagonist des zweiten Bandes der Superschurken-Sammlung nicht nur in chronologischer Hinsicht: Nach dem
Red Skull, der bereits 1941 erstmals auftrat, feierte der erklärte Erzfeind der Fantastic Four 1962 sein Debüt und stellte in der Frühphase der "Marvel Revolution" den prominentesten Neuzugang aufseiten des Bösen dar.
Diese Kategorisierung ist dennoch nicht in Stein gemeißelt, denn wie alle guten Schurken präsentierte sich Victor von Doom von Anfang an als tragische Persönlichkeit samt (bis zu einem gewissen Grad) verständlichen Beweggründen. Im "Fantastic Four Annual" 2 wurde 1964 seine Herkunft enthüllt, wobei man aufgrund der wissbegierigen Marvel-Leserschaft umfangreicher in seine Biografie eintauchte als mit der knappen Seite, die ihr Stan Lee und Jack Kirby in "Fantastic Four" 5 zugestanden hatten. Besagtes Heft markiert den Einstieg in den vorliegenden Band, anschließend hätte sich das erwähnte Annual angeboten, wurde aber zugunsten einer nochmals erweiterten Fassung außen vorgelassen.
Zum Zug kam nämlich die Miniserie "Books of Doom", geschrieben von Ed Brubaker und ansehnlich gezeichnet von Pablo Raimondi. Der Sechsteiler von 2006 rollt die Herkunft von Victor von Doom aus dessen eigener Sicht nochmals auf und fügt an passenden Stellen neue Mosaiksteine ein, um dem sowohl mit Magie als auch hochkomplexer Wissenschaft bestens vertrauten Mann mit der ikonischen Gesichtsmaske weitere Konturen zu verleihen, welche ein Etikett als abgrundtiefer Bösewicht noch einen Tick schwieriger machen. Als netter Nebeneffekt wird beim Lesen dieser Ausgabe deutlich, welche Fortschritte das Medium Comic in der Darstellung seiner Figuren gemacht hat, wenn man den Doctor Doom von 1962 mit jenem von 2006 vergleicht.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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