Ausgerechnet ein enger Freund Gwens, der zurückkehrt, schließt sich der Hetzjagd auf ihr kostümiertes Alter Ego an.
Betrachtet man das große Spinnen-Crossover
"Spider-Verse" auch als Experimentierfeld, welche der verschiedenen von Dan Slott und seinen Kollegen ersonnenen alternativen Spideys bei den Fans am meisten auf Gegenliebe stoßen würden, dann hatte zweifellos die Gwen Stacy von Erde-65 die Nase vorne – eine im Jahr 2015 mit beachtenswerten Verkaufszahlen (und auch Kritiken) als Spin-off gestartete Miniserie spricht diesbezüglich eine eindeutige Sprache. Als
Band 148 fand der Fünfteiler von Autor Jason Latour und Zeichner Robbi Rodriguez auch Eingang in die Marvel-Sammlung von Hachette, nun folgt die direkte Fortsetzung in Form der sechs ersten Ausgaben der nach
"Secret Wars" gestarteten Ongoing "Spider-Gwen", wiederum gestaltet von ihren beiden Schöpfern.
Darin ist die Lage für Gwen, die sich zuletzt vor ihrem Vater demaskiert hat, nicht gerade einfacher geworden. Zwar zeigt Captain Stacy Verständnis für die Beteuerungen, dass der im Kampf mit ihr gestorbene Peter Parker und die riesige Echse ein und dieselbe Person seien, doch nicht alle sind gewillt, den Grundsatz von Justitia – "unschuldig bis zum Beweis der Schuld" – auf sie anzuwenden. Auf der Suche nach einem weiteren schuppigen Ungetüm, das den Laden ihres Arbeitsgebers zerstört haben soll, stößt Spider-Woman nicht nur auf den ebenfalls mutierten Curt Connors, sondern auch weitere Echsen und Captain America, die sie im Auftrag von SHIELD festnehmen will. Weiteres Ungemach droht vom zwischendurch verschwundenen Harry Osborn, der wieder in der Stadt und gewillt ist, den Tod seines Freundes Peter zu rächen.
Woran er in der Wahl seiner Mittel anknüpft, dürfte keine große Überraschung für all jene sein, die mit der Geschichte der Osborns im regulären Marvel-Universum einigermaßen bewandert sind, aber auch die anderen von Jason Latour neu eingeflochtenen Erde-65-Variationen bekannter Schlüsselpersonen und -begriffe bereichern die Erzählung ungemein. Mit Captain America gesellt sich eine weitere Powerfrau zum Ensemble, die Gwen Stacy (ebenso wie die zwischendurch um Rat gefragte Jessica Drew von Erde-616) im Gegensatz zur erdrückenden Mehrzahl des männlichen Personals nicht feindselig gegenübersteht. Auch der Auftakt des zweiten "Spider-Gwen"-Volumes fällt dadurch erzählerisch erfrischend aus, über das Artwork von Robbi Rogriguez kann man geteilter Meinung sein. Im Gegensatz zu jenem des aushilfsweise eingesprungenen Chris Visions, das merklich deplatziert rüberkommt.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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