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Fraktal 16

Fraktal 16
Ein ganzes Volk steht vor der absoluten Vernichtung. Noch wehren sich die Streitkräfte Kintarus und die Besatzung der Skyclad mit dem Mut der Verzweiflung gegen die anrennenden Truppen des Feindes.

Fraktal 16Es gleicht einem Wunder. Die Rettungsmission, um die verschleppten Mannschaftsmitglieder der Skyclad zu befreien, war ein Erfolg. Doch die Euphorie verfliegt schnell, die Gefangenschaft in den Händen des Tarox-Imperiums hinterließ nicht nur körperliche Narben. Amy Kappler ist schwer traumatisiert und findet nur schwer zurück in ihr altes Leben. Zudem offenbaren ihr die medizinischen Untersuchungen ein schreckliches Geheimnis, das die junge Frau vor schwierige Entscheidungen stellt.


Hinzu kommt, dass die Abwehrschlacht gegen die Tarox immer größere Verluste fordert. Zunehmend gerät die Flotte Kintarus unter Druck, es ist fraglich, wie lange es noch gelingen wird, die Keilschiffe zurückzuschlagen. Allerdings geben die neuesten Forschungen des jungen Wissenschaftlers Tarlin Anlass zur Hoffnung. Er verfolgt einen waghalsigen Plan, der bei Erfolg den Feinden seiner Heimat den Todesstoß versetzen könnte. Allerdings sollte man einen tückischen Gegner wie das Imperium zu keiner Zeit unterschätzen!


Ohne Zweifel darf bei "Wenn der Schleier fällt" vom Höhepunkt des Staffelfinales gesprochen werden, und so viel sei an dieser Stelle bereits verraten: Es verdient diesen Titel in Sachen Spannung, Pathos und Emotion zurecht. Man merkt, mit wie viel Herzblut hier am Ende des Kintaru-Zyklus gearbeitet wurde, um dem Publikum ein würdiges Ende für diese Kapitel aus dem Logbuch der Skyclad zu bieten.


Immer wenn man meint ein wenig Luft zum Durchatmen zu bekommen, packt der Plot eine weitere rasante Wendung aus, die keinerlei Chance lässt, sich den geschilderten Ereignissen zu entziehen. Die Feinde der Skyclad erweisen sich als wirklich ebenbürtig und versuchen alles, um die Verteidiger Kintarus zu bezwingen. Endlich gibt es auch im Hörspielsektor ein Umdenken, dass man mit stupiden Wiederholungen des ewig Gleichen langfristig keine Hörer binden kann. Um diese ausgetretenen Pfade zu verlassen, müssen auch Tabus gebrochen werden. Die goldene Kuh ist in dieser Hinsicht sicherlich die Unantastbarkeit von wichtigen Handlungsträgern, die man hier zugunsten der Geschichte aufgibt und für eine ordentliche Menge an Glaubwürdigkeit sorgt.


"Der Schleier fällt" ist sicherlich von der emotionalen Warte aus gesehen ein Höhepunkt der gesamten Serie. Liebgewonnene Charaktere scheiden unter dramatischen Ereignissen aus und reißen eine tiefe Lücke, schaffen aber gleichzeitig auch die Möglichkeit für einen Neubeginn. So wie es sich für ein Finale gehört werden auch auf der Gefühlsebene alle Register gezückt und präsentieren dem Hörer eine Geschichte, die sicherlich niemand unberührt lässt. Insbesondere die ruhigeren Momente können mit ihrer Intensität auf ganzer Länge punkten und zeigen, wie viel Mühe hier in den Dialogen steckt.


Das Sounddesign transportiert die Atmosphäre dieses großartigen Finales tadellos, allein die Gestaltung der tobenden Raumschlacht und ihrer Folgen hätte noch etwas bombastischer ausfallen dürfen. Die musikalische Gestaltung passt sehr gut und fängt die vielen unterschiedlichen Emotionen gelungen ein. Epik und Dramatik bekommen genau jenen Raum, den es braucht, um eine packende Handlung wie die vorliegende nochmals aufzuwerten. Mittlerweile kann man bei der Besetzung von "Fraktal" problemlos von einer eingeschworenen Gemeinschaft sprechen, die ihre Rollen mehr als verinnerlicht hat. Hier bekommt man nur selten das Gefühl, dass Sprecher eine Rolle ausfüllen, sondern ganz im Gegenteil der Hörer am Schicksal realer Personen teilnimmt.


Alle Akteure stellen ihr ganzes Können unter Beweis und machen "Der Schleier fällt" zu ganz großen Kino für die Ohren. Dennoch gibt es noch einmal Leistungen, die unter den vielen anderen guten hervorstechen. Claudia Urbschat-Mingues gehört sicherlich der emotionalste Moment dieses Hörspiels, wenn sie sich in der Rolle der Kari von ihrem Vater verabschiedet. Es gelingt ihr einen absoluten Ausnahmemoment im Leben eines Menschen einzufangen und authentisch zu inszenieren, ohne dabei zu übertreiben oder ins Lächerliche abzudriften. Besser kann man es kaum machen.


Bettina Zech lässt uns die letzten dramatischen Momente eines gebrochenen Charakters erleben, dem es gelingt, auf der Zielgraden seine Würde wieder zu finden. Eine ebenfalls sehr anspruchsvolle Aufgabe, die jedoch mit Bravour gemeistert wird. Tobias Brecklinghaus zeigt, wie ein Fiesling klingen muss, der bereit ist mit allen Mitteln an sein Ziel zu gelangen. Die Bösartigkeit, die hier in den Dialogen liegt, wird so tatsächlich nahezu greifbar.


Natürlich sind auch die übrigen festen Größen dieser Serie wieder mit von der Partie und verdeutlichen einmal mehr, welch enorme Aufwertung einer Produktion widerfährt, wenn man auf ein Ensemble zurückgreifen kann, das mit so viel Herzblut agiert. "Der Schleier fällt" dürfte sicherlich zum Besten gehören, was in Sachen Science-Fiction in der letzten Zeit erschienen ist. Ich hoffe, dass ein weiterer Zyklus nicht allzu lange auf sich warten lässt.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Gigaphon Entertainment




 


 

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