Buffy ist fort und lässt Sunnydale ohne Jägerin zurück.
Der dämonengeplagte Ort mit Blick auf den Höllenschlund steht jedoch nicht ganz schutzlos da, denn einerseits macht es sich der zum Pseudovampir und Angel-Abklatsch mutierte Xander zur Aufgabe, die Stadt gegen eine Horde geistloser Verrückter zu verteidigen. Und ehe man bis drei zählen kann steht andererseits auch schon eine neue, temporäre Jägerin in den Startlöchern. Aber sowohl sie als auch ihr von Zweifeln und Neid geplagte Wächter müssen ordentlich schwitzen, um die dem Wahnsinn anheimgefallene Bevölkerung der Kleinstadt im Zaum zu halten. Dass Willow genau jetzt ihre Beziehungsprobleme aufarbeiten muss, hilft der Situation dabei nur wenig.
Inhaltlich wird der Leser anfangs im Regen stehen gelassen, bräuchte es doch die Kenntnis des bei Dani Books erschienenen Spin-offs "Angel", welches auf ein mit "Hellmouth" betiteltes Crossover mit der neuen Buffy-Serie zusteuert. Tja, diese Handlung fehlt und gäbe es da nicht zumindest das Vorwort von Steffen Volkmer, hätte einen Buffys Abwesenheit eiskalt erwischt. Somit weiß man wenigstens, dass sie in den Höllenschlund hinabstieg, mehr aber auch nicht. Das Fehlen der Jägerin hinterlässt Spuren, denn auch wenn sich Autorin Jordie Bellaire und Zeichner David López Mühe gaben, den wohlig-gruseligen Sunnydale-Flair samt seines jugendlichen Humors und der pubertären Unsicherheit beizubehalten, verkommt der dritte Band selbst zum etwas unspannenden Ableger, der die fehlende Präsenz seiner Heldin nur schwer überwinden kann.
Das zeigt die mangelhafte Konzeptionierung der Charaktere im Vergleich zur Originalserie, wo Xander, Willow & Co. durchaus ein Abenteuer ohne ihre Jägerin bestreiten konnten. Zusätzlich zum Inhaltlichen Manko kommt die etwas gewöhnungsbedürftige Grafik, bei der vor allem die übertriebene Mimik der Figuren überzogen wirkt und oft nicht zu der angestammten Situation oder dem dazugehörigen Text passen will, zu extrem ist die dargestellte Reaktion im Vergleich zur anlassgebenden Handlung. So zehrt die durchaus unterhaltsam gestartete Neuauflage zwar vom kultigen Flair ihrer Vorlage, verspielt aber bereits im dritten Band viel von diesem nostalgischen Puffer und lässt den Fan etwas desillusioniert zurück.
# # # Christoph Höhl # # #
Publisher: Panini Comics
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