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Die Marvel-Superhelden-Sammlung 44

Die Marvel-Superhelden-Sammlung 44
Unter der Regie von Keith Giffen begann Peter Quill seinen unaufhaltsamen Aufstieg vom obskuren Weltraumhelden zum sympathischen Haudegen mit Führungsqualitäten.

(C) Hachette / Die Marvel-Superhelden-Sammlung 44 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIn unserer schönen neuen Welt der Computerkolorierung, welche auch vor der Restaurierung altehrwürdigen Comic-Materials nicht haltmacht, könnten unbedarfte Naturen beim Aufschlagen des vorliegenden Bandes glatt an einen Fehler im Produktionsprozess glauben. Die Hälfte dieses Eintrags in die "rote" Marvel-Sammelreihe präsentiert sich nämlich in schlichtem Schwarzweiß, wobei an dieser Stelle jedoch Entwarnung gegeben werden kann: Dies ist einzig und allein der damaligen Erscheinungsweise der 1975 gestarteten Magazinreihe "Marvel Preview" geschuldet, wo Star-Lord in einer Story in Nummer 4 (1976) debütierte. Autor Steve Engleheart schilderte darin das Trauma des jungen Peter Quill, der nach der Ermordung seiner Mutter durch auf der Erde gelandete Außerirdische  Rache schwört, sich jede Menge Wissen über den Weltraum aneignet und zum Astronauten wird.


Interessanterweise ist der junge Mann, der schließlich vom Master of the Sun seine Kräfte und den Namen Star-Lord erhält, hier ein eher unsympathischer Zeitgenosse und in der von Steve Gan ansehnlich zu Papier gebrachten Erzählung im Geiste von Sci-Fi-Recken wie Buck Rogers eher kein Idealentwurf eines Helden. Auch der zweite, in "Marvel Preview" 11 (1977) erfolgte Auftritt von Star-Lord wird von Hachette vorgelegt, wobei sich mit Autor Chris Claremont und John Byrne als Zuständiger für das Artwork zwei später große Namen vor allem im Marvel-Kontext seiner annahmen. Hier kam Mr. Quill charakterlich schon wesentlich positiver gezeichnet daher in einer Geschichte, die sich laut dem ursprünglichen (und nach einer Klagsdrohung hastig einzogenen) Cover als "a novel-length science-fiction spectacular in the tradition of Robert A. Heinlein" verstand und den Kampf gegen ein in Sklavenhandel verwickeltes Imperium schilderte.


Die Wesenszüge einer Space Opera kommen deutlich zum Vorschein und wecken frappante Erinnerungen an "Star Wars". Der nahe am Erscheinungsdatum der Ausgabe liegende Kinostart von George Lucas` erstem Teil der ursprünglichen Trilogie ließe durchaus Spekulationen zu, dass sich Chris Claremont hier möglicherweise etwas inspirieren ließ. Kurioserweise kommt hier sogar ein Sith-Lord vor, wenn dieser auch von reptilienhafter Erscheinung (und der Mörder von Peter Quills Mutter Meredith) ist. Wie auch immer, nach diesen beiden handwerklich soliden Klassikern erfolgt ein Zeitsprung ins aktuelle Jahrtausend, denn zwischendurch gurkte Star-Lord nicht nur am Rand des Universums umher, sondern auch an jenem der relativen Bedeutungslosigkeit für Marvel insgesamt.


Erst mit Keith Giffen, der ihn neben anderen "kosmischen" Charakteren in seinem Crossover "Annihilation" (2006/07) einsetzte, nahm die Karriere von Peter Quill ordentlich Fahrt auf. In "Annihilation: Conquest – Starlord" (diesmal ohne Bindestrich), einer von ihm verfassten vierteiligen Miniserie im Rahmen der Fortsetzung "Annihilation: Conquest", wird der Mann von der Erde von den Kree "gebeten", die eingefallenen Phalanx in ihren Bemühungen, eine Bombe für ihre Replikation herzustellen, zu sabotieren. Unter den von ihm Versammelten finden sich neben einem Captain Universe mit der für die Mission essentiellen Uni-Kraft auch schon Rocket Raccoon und Groot, wobei man die Kommentare von Letzterem hier übrigens (noch) problemlos verstehen kann.


Der eigenwillige und doch charmante Zeichenstil von Timothy Green II setzt den bunt zusammengewürfelten Haufen sehr gut ins  Szene, den Peter Quill anführen und einigermaßen unter Kontrolle halten soll. Die Grundzutaten für das Erfolgsrezept der mittlerweile jedermann bekannten und multimedial erfolgreichen Inkarnation der "Guardians of the Galaxy", wie sie das bei "Annihilation: Conquest" bereits maßgeblich beteiligte Autorenduo Dan Abnett/Andy Lanning im Anschluss weiterführen sollte, sind hier bereits prominent vertreten: Ein schier unlösbares Problem, mit dem sich aus der Not heraus zur Gruppe zusammengeschweißte Einzelgänger konfrontiert sehen und jede Menge flapsige Sprüche vor dem Hintergrund einer Handlung, die den kosmischen Rändern des Marvel-Universums die ihnen mittlerweile längst gebührende Bedeutung zukommen lässt.


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Hachette





Erhältlich im Zeitschriftenhandel und auf www.die-superhelden-sammlung.de.


 

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