Der Angriff der Masters of Evil auf das Rächer-Anwesen war anno 1986 der Auftakt zum Ende des Teamvorsitzes von Janet van Dyne.
Band 35 der zweiten Marvel-Kollektion von Hachette war ihrem einstigen Ehemann und Superhelden-Partner Hank Pym gewidmet,
der folgende mit Hercules jenem Mitglied der Avengers, das Janet van Dyne während ihrer Zeit als Anführerin die Qualitäten als solche absprach. Der Machismo des Löwen vom Olymp war damals ebenso deutlich ausgeprägt wie seine Trinkfreudigkeit, und beides spielt eine unheilvolle Rolle im Zuge der "Under Siege"-Storyline, die es regelmäßig auf die vorderen Ränge bei Abstimmungen über die großen Klassiker im Rächer-Kanon schafft. Der nach einem frustbedingten Kneipenbesuch infolge eines weiteren Zwists mit Wasp angeschlagene Herc ist kein Gegner für die Wrecking Crew, die ihn auf brutale Weise ins Koma und an den Rand des Todes befördert.
Wrecker und seine schlagkräftigen Mitstreiter sind jedoch nur ein Teil der Koalition, die Baron (Helmut) Zemo als Anführer der Masters of Evil um sich geschart hat. Unter Ausnutzung der Abwesenheit von Schwergewichten wie Thor oder dem (aufgrund eines Konflikts in Atlantis sozusagen abgetauchten) Sub-Mariner verschafft man sich Zugang zum Hauptquartier der Rächer und kann durch die Kräfte des mental labilen Blackout das mächtigste aktive Mitglied, Monica Rambeau alias Captain Marvel, in die Darkforce-Dimension sperren. Während der zwischenzeitlich herbeigeeilte Captain America und Black Knight ausgeschaltet werden und hilflos zusehen müssen, wie Mr. Hyde den loyalen Butler Jarvis zu töten droht, liegt es an Janet van Dayne, den unvermeidlichen Gegenangriff zu orchestrieren.
Roger Stern liefert mit hier eines der Bravourstücke seiner mehrjährigen "Avengers"-Strecke ab, das von "Big" John Buscema mit ansehnlichen Strichen bedacht wird. Bevor es in den abgedruckten Ausgaben 271 und 273-278 (abzüglich der im Kontext der Story nicht relevanten Nummer 272 mit einem Abstecher nach Atlantis) heftig zur Sache kommt, bietet der Autor Einsichten zu den persönlichen Problemen, die die hier wunderbar toughe Wasp und ihre Mitstreiter mit sich herumtragen und (in gegenwärtigen Serien mit dem großen A im Titel zugunsten epischer Action gefühlt eher hintangestellt werden). Diese Charakterarbeit macht auch nicht vor den Bösen halt, wo es natürlich ebenfalls Rangeleien in der Hackordnung gibt, was auch sie plastischer und glaubwürdiger macht. Als Bonus reicht Hachette diesmal auch das Debüt von Janet van Dyne aus "Tales to Astonish" 44 nach.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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