Um den skrupellosen neuen Herold von Galactus zu stoppen, trommelt der Silver Surfer seine Nachfolger in dessen Diensten zusammen.
Mit der in der "Marvel NOW!"-Ära gestarteten "Silver Surfer"-Serie schufen der langgediente Spidey-Autor Dan Slott und Pop Art-Genie Mike Allred (samt seiner als Koloristin unverzichtbaren Frau Laura Allred) eine der besten, liebenswertesten und einfühlsamsten Serien des "House of Ideas" in den letzten Jahren, die den silbernen Protagonisten mit einem kräftigen Ruck aus der oftmals melancholischen Ecke herausholte, er der er nun mal per definitionem angehört. Die
ersten Ausgaben wurden auch in der ersten Marvel-Sammelreihe von Hachette abgedruckt, während in Band 40 der zweiten Kollektion auch das Debüt von Norin Radd als Soloheld aus dem Jahr 1968 nachgelesen werden kann.
Nach der Lektüre der Origin des Surfers vom über alle Zweifel erhabenen Team Stan Lee und John Buscema folgt der 1992 in "Silver Surfer" (Vol. 2) 70-75 erschienene Mehrteiler "The Herald Ordeal", in dem Nova das durchmacht, was auch schon ihrem glänzenden Vorgänger widerfuhr: Die Heroldin von Galactus widersetzt sich ihrem Boss Galactus und wird von diesem unsanft aus dem Dienst entlassen. Der neue starke Mann in Diensten des Weltenverschlingers nennt sich Morg und ist ein gewissenloser Mörder, wie der Surfer schon bald feststellen muss. Nachdem er eine Niederlage kassiert hat, rekrutiert er die ehemaligen Herolde Firelord, Air-Walker, Terrax und die zwischendurch ausgerechnet aus einer intergalaktischen Peepshow gerettete Nova, um dem Schlächter Einhalt zu gebieten.
Ein brutaler Mörder, der nicht nur von Galactus mit kosmischen Kräften ausgestattet wird, sondern sich auch in Eigenregie noch weitere Macht organisiert – angesichts dieser Prämisse und der turbulenten und von Gewalttätigkeiten wie Antihelden geprägten Superhelden-Titel jener Tage könnte man in qualitativer Hinsicht Schlimmes befürchten. Da aber (der übrigens auch für den kontroversen "Emerald Twilight"-Dreiteiler bei DCs Green Lantern verantwortliche) Ron Marz als Autor fungiert, lösen sich entsprechende Ängste schnell in Luft aus, denn er bringt eine zwar actionhaltige, aber in der US-Jubiläumsausgabe "Silver Surfer" 75 auch tragisch endende Story auf den Tisch. Ron Lim und der ihm stilistisch sehr ähnliche Gastzeichner M. C. Wyman lassen optisch ebenfalls nichts anbrennen, sodass hier eine solide Lektüre geboten wird.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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