2015 dichtete Cullen Bunn der Story den originalen "Secret Wars" noch ein Kapitel aus der Sicht Deadpools hinzu.
Mit "Secret Wars", einem von Marvels gelungensten Evens in den 2010er Jahren, ergaben sich für die Autoren rund um den zentralen Lenker Jonathan Hickman jede Menge Gelegenheiten, mit diversen Tie-ins zu beliebten Storylines und Crossovers die nostalgischen Gefühle der Fans anzusprechen. Hachette hat das Spektakel in den Bänden
146 und
149 seiner ersten Marvel-Sammelreihe abgedruckt, nun folgt mit der vorliegenden Ausgabe nochmal ein Nachschlag in ganz besonderer Form. Enthalten ist "Deadpool`s Secret Secret Wars", wo sich Cullen Bunn ebenfalls einer alternativen Fassung einer klassischen Erzählung widmete, nämlich
"Marvel Super Heroes Secret Wars" von 1984/85.
Wie der Name schon verrät handelt es sich bei der vierteiligen Miniserie um ein Paradebeispiel für "retroactive continuity", sprich dem nachträglichen Verändern zentraler Handlungselemente und der Etablierung eines neuen Status quo. Deadpool wird dadurch in die Geschehnisse der ursprünglichen Maxiserie hineingeschrieben und erzählt diese aus seiner Perspektive, sodass sich letztlich nicht sagen lässt, ob nun tatsächlich eine Änderung vorgenommen wurde oder die bei diesem Charakter stets omnipräsente geistige Verwirrung mit im Spiel ist. Als Resultat profitieren Diehard-Fans des Originals, für die somit möglicherweise gar kein Retcon vorliegt, während für andere diverse Löcher in Jim Shooters Plot gefüllt werden. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten also.
Mit dem üblichen Deadpool-Humor und Artwork von Matteo Lolli wird nicht nur erklärt, dass der Kontakt mit Wade Wilsons angeschlagener Psyche Spideys Symbionten verkorkst hat, sondern auch dass sein romantisches Stelldichein mit Wasp der Grund für seine Löschung aus dem kollektiven Gedächtnis der beteiligen Helden ist. Ganz nebenbei gibt Cullen Bunn auch noch den "Secret Shields" der von Mattel zu "Marvel Super Heroes Secret Wars" produzierten Actionfiguren einen Sinn und beschert der liebenswerten außerirdischen Heilerin Zsaji, der bekanntlich ein trauriges Ende beschieden war, ein wesentlich positiveres Schicksal. Kurzweilige Lektüre, die auch ein (alternatives) Bonuskapitel zu "Contest of Champions", der allerersten Marvel-Miniserie, enthält.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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