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Dorian Hunter – Dämonen-Killer 41.2

Dorian Hunter - Dämonen-Killer 41.2
In Rio regiert das Chaos. Macumbas Horden ziehen marodierend durch die Stadt, getrieben allein vom Wunsch nach Tod und Zerstörung. Ihr nächstes Ziel ist eine Bauruine an der Copacabana.

(C) Zaubermond / Dorian Hunter - Dämonen-Killer 41.2 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Lage ist undurchsichtig. Seit der Ankunft von Igor Lipwitz in der brasilianischen Hauptstadt scheint sich ausgehend von den Favelas eine unerklärliche Spannung aufzubauen. Die Anhänger Macumbas lechzen nach Blut, jede Nacht machen sie Jagd auf die Mitglieder der geheimnisvollen Freimauererloge. Immer mehr Logenbrüder fallen einem seltsamen Fluch zum Opfer und verwandeln sich im wahrsten Sinne des Wortes in brutale und aggressive Schweine. Was ist der Grund für die zügellose Gewalt und welche Rolle spielt die Hexe Viviana in dem ganzen Verwirrspiel? Als auch Dorian Hunter und seine Begleiter ein Opfer der außer Kontrolle geratenen Schweine werden, ist der Dämonen-Killer nicht länger bereit, dem Treiben untätig zu zuschauen.


Es ist Zeit Antworten zu finden und Dorian bereit, sie auf jede erdenkliche Art und Weise einzufordern. Diese hofft er bei der Ehefrau des verschwundenen Großmeisters der Loge zu finden, doch auch Macumbas Häscher sind bereits vor Ort und verwickeln ihn in ein brutales Gefecht. Mittlerweile ist sich der ehemalige Journalist sicher, dass hinter Macumba und Viviana jemand anderes die Fäden zieht. Während in Dorian diese Erkenntnis reift, beginnt für Jeff Parker und Marucha in der Bauruine ein Kampf ums nackte Überleben. Wie lange werden sie sich gegen die Übermacht der anstürmenden Schweinehorden behaupten können?


"Penthouse der Schweine" hält sich nicht mit langen Reden oder einem möglichen Rückblick auf, sondern katapultiert die Hörer direkt mitten hinein ins Geschehen. An allen Fronten nimmt die Lage dramatische Züge an und die Spannung ist bereits nach wenigen Sekunden von null auf 100. Liebhaber von kompromissloser Action werden jubeln, wenn die ersten Minuten des aktuellen Brasilien-Ausflugs über sie hinwegbranden. Blut, Schweiß und Tränen werden hier fast greifbar und über allem liegt der Geschmack von Pulverdampf. So explosiv, roh und direkt war diese Serie schon lange nicht mehr.


Neben den schon fast apokalyptischen Anfangsszenen gibt es auch einige ruhigere Momente, in denen sich ein sehr genaues Zuhören empfiehlt, denn hier finden Dinge ihre Erwähnung, die im weiteren Serienverlauf noch eine gewichtige Rolle spielen dürften. Dazu wird der Background von Jeff Parker um einige Nuancen erweitert, die sein Profil deutlich undurchsichtiger werden lassen. Der eigenwillige Millionär hat Geheimnisse, die er auch vor Dorian Hunter zu verbergen versucht. Auf der Seite der schwarzen Familie betreten neue Protagonisten die Bühne und erweitern das Spektrum von Hunters Gegnern, während alte Bekannte weiterhin ihre nächsten Schritte planen, um den überaus lästigen Dämonen-Killer endlich zu beseitigen.


Wem das auf der inhaltlichen Seite immer noch nicht genug ist, der wird mit einer Kurzgeschichte belohnt, die sich Bethany Bails Kampf gegen die Feinde im Inneren des Secret Service widmet und einmal mehr verdeutlicht, wie kompromisslos die hochrangige Agentin ist, wenn es darum geht ihr eigenes Territorium abzustecken. Zum zweiten Mal werden so Ereignisse geschildert, die nicht genug Stoff für eine komplette Folge geliefert hätten, aber doch so spannend und für den weiteren Verlauf wichtig erschienen, dass man sie auf die vorliegende Art aufbereitet. Ein alternativer Weg, der wie ich finde bestens geeignet ist, um auch kürzere Nebenhandlungsstränge ins große Ganze zu integrieren.


Die Szenengestaltung lässt wieder einmal kaum Wünsche offen, die geschilderten Ereignisse im dem Untergang geweihten Hochhaus bekommen durch die akustische Gestaltung nahezu Hollywood-Charakter und beschwören ein Szenario herauf, das man sich so auch gut in den Offenbarungen des Johannes vorstellen kann. So entstehen im Kopf Bilder von enormer Brachialität und Durchschlagskraft, dass man sich schnell inmitten des düsteren Treibens wähnt. Wenn man die Frage formuliert, ob Schweine als Kreaturen dienen, um beim Menschen Angst und Schrecken hervorzurufen, werden sicherlich viele von uns diese verneinen. Nach dem Konsum von "Penthouse der Schweine" werden einige ihre Meinung ändern, denn wenn eine Masse quiekender und johlender Schweine Dorian Hunter und seinen Freunden nach dem Leben trachtet, stellt sich die ultimative Gänsepelle nahezu automatisch ein und man sieht einen unserer Hauptnahrungslieferanten in einem ganz anderen Licht.


Die musikalische Untermalung wird wieder einmal von düsteren elektronischen Klängen dominiert, die durch eine ganze Reihe verfremdeter Geräusche ergänzt werden, die in unserem Alltag nichts Bedrohliches aufweisen, in ihrer neuen Gestalt aber für ein ungutes Gefühl in der Magengrube sorgen. So hören wir, wie ein Tischtennisball geschlagen wird oder ein massiver Gegenstand zu Boden fällt, hier klingt beides allerdings verdreht und düster. Wenn man sich nun den Sprechern zuwendet, ist es sicherlich einmal mehr Thomas Schmuckert, der dieser Folge als Hunter seinen Stempel aufdruckt, doch daneben agieren weitere beeindruckende Stimmen, die einen nicht unwesentlichen Anteil daran haben, dass auch der abschließende zweite Teil des Rio-Abenteuers mit einer derart dichten Atmosphäre aufwarten kann. Alexandra Lange bewegt sich auch hier auf der dünnen Linie zwischen Genie und Wahnsinn und gibt eine hörenswerte Darbietung als Hexe Viviana.


Volker Hanisch trauert, verzweifelt und fightet als Jeff Parker und man nimmt ihn seine Rolleninterpretation jederzeit ab. Wie soll eine Inkaprinzessin klingen, die es ungewollt mehrere Jahrhunderte in die Zukunft verschlagen hat? Die Antwort ist einfach: So wie Andrea Pani Laura ihr in der vorliegenden Folge eine Stimme gibt. Dann wäre da noch die tragische Figur des Vincent Neva, der von Gerhard Garbers gesprochen wird. Das Martyrium seiner Rolle wird schnell deutlich und man beginnt mit ihm zu fühlen, obwohl er sicherlich kein Unschuldslamm ist. Daneben kommt ihm die Aufgabe zu, als ordnendes Element die späteren Ereignisse für den Hörer aufzubereiten und chronologisch zu sortieren, was ohne Probleme gelingt. "Penthouse der Schweine" ist der erhoffte hochklassige Abschluss eines Zweiteilers, der der großen Welt des Dorian Hunter einen weiteren interessanten Farbtupfer hinzufügt.  


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Zaubermond




 


 

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