Narzissmus muss nicht unbedingt gefährlich sein. Es sei denn natürlich, die Betroffenen leben in Gotham City…
Wie auch bei der vorangegangenen
"DC Comics Graphic Novel Collection" hat Eaglemoss im Rahmen seiner Fledermaus-Sammelreihe mehrere Sonderbände veröffentlicht. In den ersten vier von sechs Ausgaben ist die im US-Original wöchentlich erschienene Serie "Batman Eternal" enthalten, der im Frühjahr 2014 mit "Batman: The Dark Knight" einer der prominentesten Starttitel der "New 52" weichen musste. Lässt man die 2013 im "Villains Month" erschienenen Ausgaben 23.1-23.4 weg, die sich dem Bauchredner, Mr. Freeze, Clayface und Jokers "Tochter" widmen, sind mit dem vorliegenden Band alle regulären Hefte der Serie in der Bat-Kollektion zum Abdruck gekommen, was Komplettisten sicherlich freuen wird.
In den Nummern 22-29 seziert Gregg Hurwitz nach
Scarecrow und dem
Mad Hatter eine weitere Figur aus der unheimlichen Abteilung von Batmans Schurkengalerie mit dem erzählerischen Messer. Dem Vierteiler um den an seiner eigenen Selbstverliebtheit gescheiterten und (in dieser veränderten Origin) in die Fänge des Pinguins geratenen B-Movie-Schauspielers Basil Karlo, der sich Publikum nur mehr mit blanker Gewalt erzwingen kann, steht Alex Maleevs bekannt düsterer, verwaschener Zeichenstil sehr gut zu Gesicht (im wahrsten Clayface-Sinne des Wortes). Anschließend folgt ein wortloser, von Alberto Ponticelli passabel illustrierter Zweiteiler um das grausame Schicksal ausgebeuteter und entrechteter Immigranten, bevor in den beiden abschließenden Kapiteln ein weiterer Narzisst zum Zug kommt.
Allerdings ist es diesmal nicht Kirk Langstrom, der als Man-Bat Gotham terrorisiert. Dessen Vater Abraham, unter Tags ein skrupelloser Geschäftsmann, fällt nachts Obdachlose an und saugt sie bis auf den letzten Tropfen Blut aus. Batman, in seiner zivilen Identität als Bruce Wayne das genaue Spiegelbild von Langstrom senior, muss zu einer selbst für seine Verhältnisse äußerst riskanten Methode greifen, um ihm ein Gegenmittel zu verabreichen. Ethan van Scivers detaillierte Striche sind einmal mehr eine Augenweide, da kann der für das Finale eingesprungene Jorge Lucas nicht mithalten. Sehr schade, dass Gregg Hurwitz` feinem "Dark Knight"-Run keine weiteren Kapitel mehr vergönnt waren.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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