Viel musste Natasha Romanoff in dieser neuen Serie bereits über sich ergehen lassen, wurde ihr durch psychologisch grausame Tricks doch ein perfektes Leben mit der ebensolchen Familie vorgegaukelt und kurz darauf zerstört.
In ihrer alten Heimat San Francisco baut sich Black Widow gemeinsam mit der ebenfalls im Red Room ausgebildeten Yelena Belova eine neue Zentrale auf und man möchte denken, dass sie auf Rache aus ist. Falsch gedacht, durch das glückliche Leben im Vorfeld steht ihr der Sinn eher nach Aufgaben, die ihren damaligen Ehemann und Sohn stolz machen würden und so widmet sie ihre Aufmerksamkeit anfangs der Fürsorge für kleinkriminelle Herumtreiberinnen.
Gleichzeitig baut sich ein größerer, gefährlicherer Handlungsrahmen um den geheimnisvollen Apogee auf, der seinen Anhängern unkontrollierbare Superkräfte verleiht. Die Übermacht der unerfahrenen Schurken bringt Black Widow an ihre Grenzen und selbst mit der Hilfe ihres neuen Teams erscheint der Gegner unbezwingbar.
Die erfahrene Erzählerin Kelly Thompson lässt ihre Protagonistin in einem neuen Umfeld agieren und verleiht ihr weichere, humanitäre Charakterzüge. Auch nimmt er ihr die Kanten und ersetzt die ursprüngliche Brutalität der Heldin durch Mitgefühl und Umsicht, was Black Widow keinesfalls langweilig werden lässt, sondern ihr etwas mehr Tiefe und charakterlichen Facettenreichtum bringt. Zeichnerin Elena Casagrande und ihr Kollege Rafael De Latorre setzen die neue Version der früher eiskalten Killerin modern und klar in Szene, was der überraschend menschlichen Story zusätzliche Authentizität verleiht.
War schon der erste Band der neuen Serie ein überraschender wie gelungener Einstieg, führt der zweite die neue Gangart gekonnt weiter, baut die Figuren mit viel Gefühl aus, sorgt durch actiongeladene Sequenzen aber auch dafür, dass keine Langeweile aufkommt und Natasha mit ihren kämpferischen Fähigkeiten glänzen kann.
# # # Christoph Höhl # # #
Publisher: Panini Comics
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