Nicht nur Batman kehrte im Rahmen von "One Year Later" nach Gotham zurück, sondern auch einer seiner schlimmsten Gegner.
Vom Herbst 2005 bis Frühjahr 2006 wurde das DC-Universum im Rahmen der "Infinite Crisis" ordentlich durchgerüttelt, im Anschluss an dieses Sequel zum Klassiker "Crisis on Infinite Earths" von 1985/86 kam es zu einem Zeitsprung von einem Jahr in den verschiedenen Titeln des Verlags. Eine wesentliche Rolle in der wöchentlich erscheinenden Serie "52", die die Erlebnisse der zwischendurch verschwundenen Helden enthüllte, spielte auch Batman, der Gotham ebenso wie Robin und Nightwing verlassen hatte. Und da wir schon beim Stichwort Zeitsprung sind: Ausnahmsweise schließt dieser Band der Fledermaus-Sammlung von Eaglemoss direkt an den
vorangegangenen an, was auch eine nette Abwechslung für von den Tücken der Continuity geplagte Nichteingeweihte und Gelegenheitsleser darstellt.
Die Rückkehr des Dunklen Ritters in seine Stadt findet in der achtteiligen Story statt, die sich abwechselnd durch "Detective Comics" 817-820 und "Batman" 651-654 zog. Während Commissioner Gordon und Harvey Bullock als Teil eines neuen (alten) Status quo wieder in Amt und Würden sind, werden einige Schurken aus der zweiten Reihe tot aufgefunden. Die Schusswunden, die die Leichen von KGBeast, Magpie, dem Bauchredner und schließlich auch Orca aufweisen, deuten ausgerechnet auf den Mann hin, dem Batman während seiner Abwesenheit einen besonderen Auftrag erteilt hat: Harvey Dent, von seinem entstellten Gesicht befreit, zeigt sich wenig begeistert, die Rolle als Beschützer Gothams wieder abzugeben, doch ist er deswegen wieder zum Mörder geworden?
Während Leonard Kirk und Don Kramer tadelloses Artwork abliefern, bietet Autor James Robinson mehrere große Kaliber der Bat-Schurkengalerie auf und lässt auch eine Nebenhandlung mit Jason Bard als tagsüber ermittelndem Pendant von Batman laufen. Seine Version des Mitternachtsdetektivs präsentiert sich hier dank des neuen und engeren Verhältnisses mit Tim Drake spürbar weniger grimmig wie an anderer Stelle gewohnt – und natürlich ist angesichts der neuen Polizeibeamtin Officer Harper auch eine Referenz an das "Golden Age" drin, für das James Robinson bekanntlich
ein Herz hat. "Doppeltes Spiel" liefert abgesehen von der etwas konstruiert wirkenden Auflösung solide Unterhaltung, die lediglich einige wenige Patzer im Lektorat trüben.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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