Coco Zamis hat endgültig mit der Schwarzen Familie gebrochen und zahlt dafür einen hohen Preis. Gedemütigt sinnt Olivaro auf Rache.
Der vermeintlich große Triumph Olivaros, seine Hochzeit mit Coco Zamis mit der Vernichtung seines Feindes Dorian Hunter zu krönen, endet in einem Fiasko. Während des Sabbats auf Athos kommt es zum Eklat. Coco Zamis entsagt der Schwarzen Familie und verweigert die geplante Trauung – ein Schlag ins Gesicht des designierten Höllenfürsten. Als wenn diese Tatsache nicht bereits genügen würde, um Olivaros Stand in der Schwarzen Familie dramatisch zu verschlechtern, offenbart ihm Coco auch noch, dass sein Kind tatsächlich Dorian Hunters Sohn ist.
Die Versammlung der Dämonen endet im Chaos, nachdem sich Hunter aus seiner Gefangenschaft befreien und mehrere Hochzeitsgäste endgültig zur Hölle schicken kann. Olivaro gelingt mit Coco ebenfalls die Flucht. Er übergibt die gefangene Hexe in die Obhut eines getreuen Gefolgsmanns, der sie für ihren Verrat bezahlen lassen soll. Enrique Castuto beherrscht die abgelegenen Gebiete der Sierra Madre mit eiserner Hand, niemand widersetzt sich dem Willen des weißen Adlers. Zumindest bis jetzt, denn Dorian Hunter ist bereits auf dem Weg nach Mexiko, um Coco zu befreien und endlich Antworten auf seine Fragen zu erhalten.
Wer glaubt, dass die Hörer mit den dramatischen Ereignissen der vorherigen Episode eine Verschnaufpause gewährt bekommen, hat sich ordentlich geschnitten. Coco befindet sich in der Hand eines Sadisten. Schnell macht sich ein ausgeprägtes Gefühl der Hoffnungslosigkeit breit, wenn einem die dramatische Gefangenschaft vor Augen geführt wird. Der Aufenthalt der jungen Hexe in der Höhle von Castuto ist geprägt von ständigem Terror und Bedrohung, was sich schnell auf das Publikum überträgt. Man kann gar nicht anders als mitzufiebern, welches Schicksal ihr zuteilwird.
Der zweite Handlungsstrang präsentiert den Dämonen-Killer in Höchstform, einem Mann mit einer Mission, von der er zu keinem Preis der Welt abweichen wird. Kenner wissen: Wenn Dorian Hunter im Ausnahmemodus operiert, hinterlässt er eine Schneise der Zerstörung und garantiert seinen Hörern einige Adrenalin durchtränkte Spannungsmomente. Die Rahmenhandlung wird nur durch wenige Hinweise in Nebensätzen vorangetrieben, was das Hörvergnügen jedoch keinesfalls mindert. "Mörder der Lüfte" beinhaltet alles, was ein Abenteuer von Dorian Hunter ausmacht.
Dazu kommt wieder ein außergewöhnliches Gespür der Produzenten dafür, eine Landschaft durch Musik, Soundeffekte und Sprache lebendig werden zu lassen. Im vorliegenden Fall gelingt dies mit einer unglaublichen Präzision. Bereits nach wenigen musikalisch untermalten Sätzen wähnt man sich im abgelegenen mexikanischen Hochland und glaubt, die Glut der Sonne auf dem Körper zu spüren und den Sand auf der Zunge zu schmecken. Mehr Hörspiel geht kaum!
Dazu greift man erneut auf die bewährte Methode zurück vermehrt Native Speaker einzusetzen, wenn Dorian Hunter in entfernten Winkeln der Erde operiert. Genau diese Herangehensweise macht den entscheidenden Unterschied, der Klang der Stimme und die zuhörende Sprachmelodie erzeugen ein enormes Maß an Authentizität. Insbesondere Victor Oller liefert hier einen fantastischen Job ab und erschafft mit seiner Stimme einen der interessantesten Charaktere im "Dorian Hunter"-Kosmos.
Thomas Schmuckert kann man hier wieder in Bestform erleben. Dorian Hunters Leben ist einmal mehr aus den Fugen geraten und wenn er der Figur seine Stimme verleiht, hört man einen Getriebenen, der mit jeder Faser seines Körpers nach Antworten lechzt. Großartig. Nicht minder intensiv spielt Claudia Urbschat-Mingues, die dafür gesorgt hat, dass Coco Zamis schon lange aus dem großen Schatten der Titelfigur getreten ist. Horror und Gänsehaut par excellence. Mehr Spannung geht einfach nicht!