Avengers-Ableger gibt es mittlerweile unzählige, aber kein anderes Team ist so flauschig wie jenes, das Lockjaw um sich versammelt.
Tierische Sidekicks prominenter Helden sind keine Erfindung unserer Tage, wenn man etwa an Krypto denkt: Supermans vierpfotiger Kumpel debütierte bereits 1955, überhaupt war das "Silver Age of Comics" reich an verschiedensten putzigen Helfern animalischer Provenienz. Seither sind sie mal mehr, mal weniger häufig in Erscheinung getreten (oder in der Versenkung verschwunden), was auch bei Marvel der Fall ist. Der ewige DC-Konkurrent ließ in den 2000er Jahren nicht nur zahlreiche neue Teamkonstellationen der Avengers vom Stapel, sondern stellte 2009 sogar eine eigene Gruppe von Tieren auf die (Hinter)Beine.
Unter der Regie von Autor Chris Eliopoulos entstanden mehrere Miniserien, von denen die erste und dritte im Umfang von jeweils vier US-Heften im vorliegenden Band zum Abdruck kommen. Der Anlass für die Gründung der Pet Avengers ist ebenso kosmischer wie gefährlicher Natur: Während Reed Richards noch Black Bolt und Medusa um Hilfe bittet, die Infinity-Steine sicherzustellen, um sie den gierigen Händen von Thanos zu entziehen, hat der mächtige Teleporter-Hund der Inhumans bereits die Fährte aufgenommen und den ersten Klunker sichergestellt.
Lockjaw rekrutiert sowohl prominente Tiere wie den Donnerfrosch Throg, Lockheed, Zabu aus dem Wilden Land und Sam Wilsons Falken Redwing als auch Speedballs Katze Hairball und selbst May Parkers Hund, der keine Superkräfte besitzt. Kein Mensch (und auch nicht Tier) weiß, warum der Malteserrüde ausgerechnet Ms. Lion heißt, aber als "comic relief" für das tierische Gespann funktioniert der einfältige Mitstreiter wunderbar. Bis zum unvermeidlichen Showdown mit dem Despoten vom Titan, in den sogar das damals "höchstrangigste" Tier der USA involviert wird, sorgt er im Verbund mit den üblichen Anlaufschwierigkeiten eines neuen Teams für jede Menge Spaß.
"Avengers vs. Pet Avengers" kann anschließend mit dem Humorlevel nicht mithalten, wartet dafür aber mit einer warmherzigen Erklärung auf, warum es (zumindest kurzfristig) zum Clash mit Steve Rogers und Konsorten kommt, als sich die Drachen rund um Fing Fang Foom erheben und nicht nur Lockheed die Seiten zu wechseln scheint. Besonders junge Leser dürfte diese Ausgabe, zu deren Gelingen nicht zuletzt auch Zeichner Ig Guara beiträgt, prächtig unterhalten. Dank der wie immer vorzüglichen Infoseiten kommen natürlich auch Marvel-Historiker wieder auf ihre Kosten.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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