Game-Review: Far Cry 2 (PC, PS3, XBOX360; getestet auf PS3)
Die Durststrecke für alle "Far Cry"-Fans hat ein Ende, es leben die dürren Weiten der Dritten Welt! Gleich zu Beginn „sticht“ ins Auge, dass der Hang zum Realismus in Malariainfektionen manifestiert ist. Hübsch (nicht nur die Grafik mit den fantastischen Licht- und Wettereffekten)! Am Besten, man hat immer einige der guten Pillen parat um den bösen Fieberschüben in bester Max Payne-Manier umstandslos wegzuschlucken. Gegner von langfristig ungesunden Pharmazeutika werden sich hingegen alsbald mit Verlust des Augenlichts sowie des Stehvermögens konfroniert sehen, daher: Rein mit der Chemie, raus mit der Malaria!
Ökofritzen und wanderaffinen Doping-Gegnern denen dies weniger zusagt, können mit 50 km² naturbelassener Afrika-Steppe ruhig gestellt werden. Praktisch: Sämtliche Beobachtungen (Pillen, Artillerie, etc.) werden sogleich in die Karte eingetragen. Junkies und Schizoprene wären über dieses Feature auch außerhalb der Ubisoft-Steppe dankbar! Gleiches gilt für die Existenz eines „Sinn des Lebens“ – Sinn der Missionen ist es bei „Farcry 2“ Aufträge für beide Kriegsparteien zu übernehmen, um – erraten – in bester „Last Man Standing“-Manier die doofen Bosse á la GTA gegeinander auszuspielen!
Alle „Monks“ dieser Erde können in Folge des Freien Gameplays auf über 100 Spielstunden kommen, Puristen dürften die Hauptstory in einer weitaus geringeren Zeitspanne abspulen. Ungeduldige werden sich zwar über die zahlreichen fahrbaren Untersätze freuen, trotzdem sind die Wege in Summe zu lang und zu mühsam. Wenigstens kommen sämtliche Vehikel nach entsprechendem Beschuß in einem herrlich effektvollen Feuerball schön zur Geltung; Doom-Zocker der ersten Stunde bzw. angehende Rentner freuen sich über die unregelmäßige Fahrzeiten des Farcry-Linienbusses. „Two Faces“ verfluchen die freie Wahl bei vielen brenzligen Entscheidungen: Verwende ich die Machete oder den Flammenwerfer? Diamantenfreunde und Kofferfans freuen sich gleichermaßen, denn im Spiel gibt es viel vom begehrten Klunker wegzutragen. Weniger „funkelnd“ ist die mäßige KI sowie die im Vergleich zur xbox360-Version grafisch ärmere Version.
Die Steuerung des Afrika-Terminarors sowie die mordmäßige Soundkulisse dürften hingegen sämtliche Konsoleros zu feuchten Träumen veranlassen. Der Multipayer ist nett, mehr als kurzes Zwischenspiel scheint jedoch unwahrschienlich. Am Härtesten trifft den anspruchsvollen Shooter-Gourmet jedoch die monotonen Missionsziele, aua!
Fazit: Grafik – Hui. Missionsdesign – Pfui. Kurzweilige Shooter-Popkorn-Kost für Junkies und Safarie-Freunde!