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Game-Review: Borderlands (PS3, Xbox 360; getestet auf PS3)

borderlandscover (c) Gearbox Software/2K Games
Dank der Entscheidung für den aus "XIII" bekannten Cel-Shading Look, sage und schreibe 3.166.880 unterschiedlicher Waffen und für das Endzeit-Szenario á la "Mad Max" konnte "Borderlands" im Vorfeld des Releases bereits einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Kann das Action-Rollenspiel den Vorschusslorbeeren gerecht werden und sich mit der Genre-Referenz "Fallout 3" messen?

borderlandscover (c) Gearbox Software/2K Games / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNamensgleich wie in John Camerons nächsten Sci-Fi/Action-Blockbuster "Avatar" (Kinostart: 17. Dezember 2009) wurde auch der Planet bei „Borderlands“ bezeichnenderweise mit dem wohl bedeutungsschwersten Aufbewahrungsbehältnis der griechischen Mythologie tituliert: Pandora. Analog zum Unheil verheißenden Büchseninhalt wird zu Beginn des Spiels von einem Raum berichtet, welcher der Legende nach unermessliche Reichtümer, fortschrittliche Technologien sowie Wein, Weib und Gesang bereit halten soll. Legenden und Mythen sind meist deswegen so ungemein spannend, weil deren Wahrheitsgehalt nicht unmittelbar überprüft werden kann. Daher wird nach erfolgter Charakterentscheidung – hier kann zwischen Scharfschütze, Soldat, Spreng-Experte und einer etwas behutsamer vorgehenden Spionin gewählt werden – eine mysteriöse weibliche Lichtgestalt ins Spiel gebracht. Dieser Avatar eröffnet unserem Alter-Ego den Weg zur geheimen Kammer. Mangels Alternativen muss unser Protagonist den Anweisungen Gehör schenken und erfüllt daraufhin die ersten Aufgabenstellungen als einsteigerfreundliches Tutorial.


borderlands1 (c) Gearbox Software/2K Games / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Charakterwahl besitzt dabei eine besondere Relevanz, da alle Spielfiguren völlig unterschiedliche Fertigkeiten besitzen, welche durch Zuteilung von Erfahrungspunkten individuell weiter entwickelt werden können. Das Rollenspiel-Gameplay kommt jedoch nicht nur bei der Wahl des virtuellen Alter Egos zur Anwendung: Dieses ist – wie auch bei "Fallout 3" – ein integraler Bestandteil des Kampfsystems. Sämtliche Schäden werden aus den Charakterattributen und den Wirkungskreisen der Bewaffnung ermittelt. Interessant ist auch das z.B. aus „Soldier of Fortune“ bekannte Prinzip der Körpertrefferzonen. Doch anders wie beim Blutfest des Sam Fisher, wo kritische Treffer durch abgetrennte Körperteile herrlich übertrieben visualisiert wurden, geben bei "Borderline" lateinische Letter ("kritisch" bzw. "critical") Auskunft über das spielerische Erfolgserlebnis.


borderlands2 (c) Gearbox Software/2K Games / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDoch abgesehen vom erfrischenden Look und dem von Charakter zu Charakter völlig unterschiedlichen Spielgefühl bietet das Action/RPG keine Frischkost. Hier gilt es genreübliche Botengänge zu absolvieren, zahlreiche Gegner ins Nirvana Pandoras zu befördern sowie Konfrontationen mit Boss-Gegnern zu überstehen. Wie so oft haben auch die meisten Boss-Kämpfe in „Borderland“ kaum etwas mit dem übrigen Gameplay am Hut und sind mit einem mehr an Frust und repititiven Trial and Error verbunden. Solange bis die probate Taktik endlich ausgemacht ist. Noch dazu befinden sich die meisten dieser Bosse auf einem viel höheren Skill-Level und wirken daher oft übermächtig: hier ist ein stetiges Sammeln von Erfahrungspunkten dringend erforderlich. Dieses – bis dato vor allem aus den MMORPGs bekannte notwendige Hochleveln des Spielcharakters durch oft wenig anspruchsvolle Aufgaben (der in der Community dafür verwendet Begriff lautet im Übrigen "Grinden") – nagt das eine oder andere mal an der Motivation. Allerdings scheint das auf Erfahrungspunkte basierende System den Entwicklern wohl keine andere Wahl gelassen zu haben. Dafür entschädigen das recht faire Checkpoint-System sowie die fahrbaren Untersätze, welche ebenfalls sukzessive hochgerüstet werden können.


borderlands3 (c) Gearbox Software/2K Games / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIn Summe kann das Fertigkeitssystem als Fluch und Segen zugleich wahrgenommen werden. Der spielerische Reiz liegt in der Motivation den Spielcharakter sowie das (aus der Unmenge von über 3 Mio. verfügbaren Waffen) gewählte Arsenal immer weiter zu verbessern und mit neuen Fertigkeiten weitere Taktiken umsetzen zu können. Für jeden Levelaufstieg wird ein Fertigkeitspunkt gut geschrieben, welcher zur Weiterentwicklung der Charakter-Talente einzusetzen ist. Jedem Charakter stehen dabei 18 unterschiedliche Fähigkeiten zur Verfügung, die individuell in jeweils 5 Stufen hochgelevelt werden können. Was im Singleplayer ein hilfreiches Feature ist, erweist sich bei Online-Partien oder im Kooperations-Modus als unverzichtbar, da die Fähigkeiten sich auf die gesamte Spielparty auswirken und somit einen wesentlichen Beitrag für heiße Online-Scharmützel liefert.


borderlands4 (c) Gearbox Software/2K Games / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer bereits erwähnte Cel-Shading-Look erfrischt das Auge und kann auch die häufig doch sehr monoton wirkenden Wüstenlandschaften etwas kaschieren. Nicht zu verbergen vermag die unkonventionelle Optik allerdings die großen Ähnlichkeiten beim Level-Design, die gerade in den ersten Abschnitten wiederholt ins Auge stechen. Mit fortwährender Spieldauer wird hier dankenswerterweise mehr Abwechslung geboten. Die rockige Musik geht richtig gut ins Ohr und passt zum rauen Grundtenor der Spielwelt, der Spielsound tönt voll und warm aus den Boxen. Die Synchronsprecher der deutschen Tonspur wirken bemüht – wie so oft – ist der Sprachwitz des Originals und die Intonation diverser Akzente nicht vollständig 1:1 ins Deutsche übertragbar. Wer Englisch kann oder auffrischen möchte, sollte sich einen Ruck geben und wird mit einem großen atmosphärischen Plus belohnt.


Fazit: "Borderlands" lebt vom erfrischendem Look, der hohen Wiederspielbarkeit in Folge des ausgeklügelte Fähigkeitssystems und durch das unterschiedliche Gameplay der zur Verfügung stehenden Spielfiguren. Das volle Potential kann das Spiel allerdings erst im Online-Kooperationsmodus mit drei menschlichen Mitspielern entfalten.

# # # Karl Stingeder # # #

Grafik: 8,0/10
Sound: 8,5/10
Steuerung: 8,5/10
Spielspaß: 7,5/10
Gesamt: 8/10

Entwickler: Gearbox Software
Publisher: 2K Games






 


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