Durch das unverbrauchte Steampunk-Western Szenario und das auf Vertikalität getrimmte Gameplay weckte "Damnation" Erwartungen und machte Lust auf mehr.
Die Kletter- und Sprungeinlagen bilden letztlich auch das Herz des Spiels. Die Shooter-Passgen sind zwar nicht minder zahlreich, können dennoch mehr als Beiwerk gesehen werden. Hölzerne Charakteranimationen, eine dürftige Gegner-KI und mangelhaft abgemischten Waffen-Sounds verstärken den faden Beigeschmack mit fortwährender Spieldauer zusehends.
Positiv überrascht "Damnation" lediglich zu Beginn durch die beeindruckende Weitsicht, welche die Neugierde auf spätere Spielorte weckt. Auch lockern einige Fahrzeug-Intermezzo die Shooter- und Klettereinlagen immer wieder angenehm auf. Unglücklicherweise sinkt die Motivationskurve gleich nach Spielbeginn stetig nach unten.
Während die Kletter- und Sprungpassagen – trotz der teils chaotischen Kamera – streckenweise gut unterhalten können, wirken die Schusswechsel statisch und uninspiriert. Regungs- und motivationslose Gegner werden durch die katastrophale KI zu Schießbodenfiguren degradiert, ein Lichtblick ist die intuitive Controller-Belegung. Positiv hervorzuheben ist auch die relative Non-Linearität bei den Kletter-Passagen. Wenig Gutes gibt es dagegen von den virtuellen Mitstreitern zu berichten. Zwar ist die phänomenale Oberweite der weiblichen Kampfgefährtin durchaus ansehnlich, die Freude ob des guten Ausblicks währt jedoch nur kurz; Schützenhilfe von den Kameraden kommt meist nur zögerlich und da nur wenig effektiv.
Ebenso effizient zeigten sich die Entwickler bei der Ausstattung von Spielwelt und Charakteren mit Polygonen und Texturen. Die Protagonisten und deren Bewaffung sind dabei noch am Besten ausgestiegen, die optische Präsentation sticht lediglich durch die klonartige Aufmachung ins Auge. Clipping-Fehler und lange Ladezeiten passen da nur zu gut in dieses Bild einer Grafik von vorgestern. Die deutsche Sprachausgabe wurde routiniert vertont, etwas mehr Euphorie hätte den Charakteren aber gut getan. Begeisterung kommt dann auch einzig in den Multiplayer-Modi auf. Hier werden die Wurzeln des Titels deutlich, denn "Damnation" entstammte einem Mod-Projekt für Unreal Tournament 2004.
Fazit: "Damnation" ist ein Paradebeispiel dafür, dass es möglich ist, ein Spiel trotz innovativer Ansätze und interessantem Setting in den Sand zu setzen. Ich wünsche mir einen Nachfolger mit abwechslungsreichem Gameplay, zeitgemäßer Grafik und gut abgemischtem Sound.
# # # Karl Stingeder # # #
Grafik: 5,0/10
Sound: 3,5/10
Steuerung: 6,0/10
Spielspaß: 4,0/10
Gesamt: 5/10
Entwickler: Blue Omega Entertainment
Publisher: Codemasters
Cookie-Einstellungen
Alle annehmen Ablehnen / Konfigurieren