Das kommerziell erfolgreiche Echtzeit-Strategiespektakel im trashigen Sci-Fi-Fantasy "Dawn of War"-Universum geht in die zweite Runde. Was ist neu? Welche altbewährten Features wurden beibehalten?
Echtzeit-Strategie einmal anders: Statt anfänglichem Basenbau und nachfolgendem Feldzug geht es bei "Dawn of War 2" gleich vom Start weg so richtig zur Sache. Mit vier Space-Marines-Squads muss das Auslangen gefunden werden. Und anstatt der aus der "Command & Conquer"-Reihe berühmt-berüchtigten, wuchtigen Tank-Rushs besitzt bei der Steuerung der Truppen taktische Rafinesse einen höheren Stellenwert.
Leider fehlt es der altbackenen Story rund um ein Planetensystem mangels erzählerischer Missionen an dramaturgischer Substanz. Bei der Aufgabenstrukturierung konnte hingegen wenig falsch gemacht werden. Etwas mehr Abwechslung hätte dem Gameplay sicherlich gut getan, denn bereits nach kurzer Zeit kommt der repetitive Charakter der meist sehr ähnlichen Missionsziele zum Vorschein.
Genretypisch dürfen die gewillten Strategen unterschiedliche Kampf-Klassen befehligen; dabei gilt es, das altbekannte "Schere, Stein, Papier"-Prinzip zu beachten, denn jeder Kampftyp ist mit spezifischen Vor- und Nachteilen ausgestattet. Daher ist hier eine behutsame Auswahl der eigenen Truppen – auch im Hinblick auf die zu erwartenden Ansprüche der jeweiligen Mission – anzuraten.
Zudem muss beachtet werden, dass die namelosen Kämpfer nach Ableben nur bei strategisch wichtigen Energieknoten nachbesetzt werden können. Die Squad-Leader sind dagegen unsterblich und können bei Kampfunfähigkeit "reanimiert" werden. Auch ist die Möglichkeit der Deckungssuche hinter diversen Gegenständen sowie einige an RPGs angelehnte Elemente taktisch von Bedeutung: Ausrüstungsgegenstände können erbeutet und wieder verwendet werden und Einheiten sammeln im Kampf Erfahrung und werden mit der Zeit schlagkräftiger. Zudem dürfen die Spieler nach Missionsende individuell Fähigkeitspunkte vergeben sowie die Talententwicklung steuern.
Spielsound und deutsche Synchronisation gehen gut ins Ohr, die Grafik präsentiert sich detailliert und als wahres Fest für Freunde von actionreichen Gefechten und lebensechten Explosionen. Die Steuerung über Maus sowie optional via Tastatur-Hotkeys erfüllt den Genre-Standard.
Wie im originalen "Dawn of War" wartet auch das Sequel mit einem Multiplayer-Modus auf, der einiges an Potential bereit hält, derzeit aber noch etwas Balancing der Kampf-Parteien vertragen könnte.
Fazit: Atmosphärisch und dramaturgisch unterdurchschnittlich wird mit "Dawn of War 2" ein technisch überzeugendes und taktisch forderndes Echtzeit-Strategiespiel abgeliefert.
# # # Karl Stingeder # # #
Grafik: 8,5/10
Sound: 8,5//10
Steuerung: 7,5/10
Spielspaß: 7/10
Gesamt: 7,5/10
Entwickler: Relic Entertainment
Publisher: THQ
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