Auch wenn Eaglemoss ihn in neue Schläuche packt, bleibt Grant Morrisons alter Bat-Wein nach wie vor schmackhaft.
Da Eaglemoss sowohl bei der vorangegangenen DC-Kollektion als auch im Rahmen der Nachfolgereihe den Anspruch verfolgt, die besten Storys zu veröffentlichten, lässt sich die eine oder andere Wiederholung zwangsläufig nicht vermeiden – dass das bei zwei aufeinanderfolgenden Bänden der Fall ist, erzeugt dann aber vielleicht doch eine nicht ganz günstige Optik. Allen, die Cover und Titel von Ausgabe 79 seltsam bekannt vorkommen, irren sich natürlich nicht, denn diese prangen auch schon auf Ausgabe
67 der "DC Comics Graphic Novel Collection". Wer selbige sein Eigen nennt, eine Kaufentscheidung nur von den Storys selbst abhängig macht und eine Lücke im Rückenmotiv der Bat-Sammlung verschmerzen kann, muss also nicht zugreifen.
Abgesehen von der in besagtem DC-Band abgedruckten Bonusstory aus "Detective Comics" 110, die in der mit Extras sehr knauserig umgehenden Fledermaus-Reihe fehlt, wurde dasselbe US-Material abgedruckt, sprich "Batman" 667-669 und 672-675 mit weiterem Material aus den frühen Tagen von Grant Morrisons erzählerischer Regentschaft in Gotham, das direkt an den
letzten Band anschließt. Mit einem Dreiteiler, der Batman zu einem Treffen des sogenannten Clubs der Helden auf der abgelegenen Insel des exzentrischen Milliardärs John Mayhew führt, verknüpfte der schottische Starautor nicht nur ein klassisches "Whodunit" mit seiner Vorliebe für liebevolle Skurrilitäten des "Silver Age", sondern legte auch den Grundstein zur
"Batman R.I.P."-Storyline.
Während dabei J. H. Williams III Kostproben seines einzigartigen grafischen Talents ablieferte, ging es anschließend (und in der Bat-Chronologie nach "Die Auferstehung Ra`s Al Ghuls", siehe Band
57 und
58) mit Tony Daniel weiter, der den Kampf des Dunklen Ritters gegen den Dritten im Bunde der Batman-Imitatoren aus den Reihen der Polizei in routiniertes Artwork verpackte. Wer sich auf Mr. Morrisons mitunter fordernde Erzählweise einlässt, welche hier mitunter zwischen Erinnerungen und der Jetztzeit herumspringt, bekommt gutes Entertainment geboten, das optisch lediglich im letzten Kapitel bei Zeichner Ryan Benjamin merklich abfällt.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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