Der Niedergang der menschlichen Spezies verläuft in einem atemberaubenden Tempo. Binnen weniger Stunden sind die Spuren der Zivilisation fortgewischt.
Trotz immenser Bemühungen des Widerstands sind Cebuls Pläne aufgegangen. Das Portal im Herzen Londons wurde geöffnet, unsichtbar für das menschliche Auge marschieren die Heerscharen hindurch und beginnen mit ihrer blutigen Ernte. Selbst ein Komplott aus den Reihen seiner Vertrauten scheitert kläglich. Nichts scheint ihn nun noch aufhalten zu können. Die öffentliche Ordnung bricht nach wenigen Stunden zusammen. Die britische Hauptstadt verwandelt sich in den Vorhof der Hölle, Tod und Zerstörung sind allgegenwärtig. Inmitten dieses Chaos versuchen General Cooper und Kramer die wenigen verbliebenen Kräfte zu koordinieren und einen verzweifelten Gegenschlag durchzuführen. Unter den wenigen, die sich Cebul entgegenstellen, befindet sich auch Foster, allerdings ist er schwer verletzt und seine Kräfte schwinden schnell. Ein Sieg gegen das Böse scheint unmöglich, doch dann stellt sich den Menschen im letzten Gefecht ein unerwarteter Verbündeter an die Seite. Kann es doch noch gelingen, den Dämonen Einhalt zu gebieten?
"Endzeit" löst das Versprechen, das sein Titel gibt, zu 100% ein. Die abschließende 17. Folge von "Foster" ist das furiose Finale eines Actionfeuerwerks par excellence. Dramatik, Pathos und Action, immer wieder Action leuchten in überdimensionalen Buchstaben über dem Geschehen. Was bei vielen anderen Produktionen übertrieben und vielleicht sogar fehl am Platz gewesen wäre, ist hier genau richtig. Von wem, wenn nicht Oliver Döring, erwartet man ein Serienfinale, das den gesamten Planeten in Schutt und Asche legt? Eben!
Sämtliche Handlungsstränge laufen nun zusammen und endlich wird dem Hörer offenbart, was Cebul und seine Begleiter zu ihrem Handeln veranlasst. Die Auflösung ist schlüssig und nachvollziehbar. Jede Serie läuft Gefahr auf den letzten Metern in Banalitäten zu versinken, die den vorher über etliche Folgen betriebenen Aufwand zu keiner Zeit rechtfertigen. Döring ist es gelungen, diese Klippe zu umschiffen und eine Story zu präsentieren, die alle wichtigen Ingredienzien bereitstellt, um "Foster" zum Erfolg werden lassen. Der brutale und blutgierige Dämon wird urplötzlich zur tragischen Figur, die mit dem eigenen Schicksal ringt. Auch hier beweist Döring einmal mehr, wie man die wahrhaft großen Geschichten erzählt.
Wie mutet der Weltuntergang akustisch an? Zum Glück hat niemand von uns eine Vergleichsmöglichkeit, doch die Soundkulisse von "Endzeit" vermittelt einen guten Eindruck davon, wie es klingen könnte, wenn unsere Zivilisation in ihr Endstadium tritt. Eine wahre Flut von Soundeffekten ergießt sich über den Hörer und katapultiert ihn binnen weniger Sekunden mitten hinein in die Apokalypse. Man findet nicht nur die richtigen Worte, sondern auch den richtigen Sound für den Untergang. Auf diesem Gebiet sind die Produktionen aus dem Hause Imaga wegweisend.
Die musikalische Gestaltung spielt eher eine untergeordnete Rolle und kommt entweder innerhalb einer bestimmten Szene zum Tragen oder beschränkt sich auf wenige wichtige Momente der Story, die eine zusätzliche Gestaltung durchaus vertragen können. Kommt man auf die Besetzung dieses Hörspiels zu sprechen, wird es zu einer verdammt schweren Aufgabe, einzelne Akteure zu benennen, denn alle Sprecher sind absolut fokussiert und an dieser Stelle zeigt sich, was eine gute Regie zu leisten vermag. Natürlich drückt Thomas Nero Wolff auch dem letzten Kapitel der Geschichte seinen Stempel auf. Selbiges gilt ebenso für Klaus-Dieter Klebsch, Asad Schwarz und Bodo Wolf, die einen erheblichen Anteil daran haben, das große Finale würdig zu gestalten. Daneben agieren viele weitere großartige Sprecher, die ohne jeden Qualitätsverlust selbst die kleinste Nebenrolle hörenswert machen. Eine großartige Serie verlässt definitiv zu früh die Bühne.