Im Angesicht von Onslaughts drohendem Sieg wird so manches Kriegsbeil zwischen Helden und Schurken begraben.
Mit der vorliegenden Ausgabe geht der Reprint von Marvels Mega-Crossover des Jahres 1996 ins große Finale. Die Tatsache, dass Hachette dem Spektakel insgesamt vier Bände seiner Sammlung einräumt (und damit einen Umfang wie bei keiner anderen Storyline), ist mehr als Beweis genug für dessen Bedeutung. Zunächst liefert "Iron Man" 332 mit der Entwicklung von Psi-Helmen, die vor der Macht von Onslaught schützen, zentrale Hilfmittel für die anstehende Revanche der Rächer, die sich in "Avengers" 402 einen Schlagabtausch mit Post und Holocaust liefern. Letztgenanntes Kapitel wurde ebenso von Mike Deodato Jr. illustriert wie im Anschluss "Thor" 502, wobei der Künstler hier, was das Artwork betrifft, interessante Gegensätze zwischen brachialen Kampfszenen im dem eher ruhigerer, nachdenklicher Stimmung im anderen Tie-in liefert.
Während die in
Band 194 abgedruckte "Wolverine"-Ausgabe 104 Details zur Entstehung von Onslaught lieferte, belässt es die hier nun folgende Nummer 105 bei einer Rettungsmission von Logan und dem Zusammentreffen mit Elektras Lehrer Stick, was erzählerisch passabel vonstattengeht, aber im Eventkontext nicht weiter ins Gewicht fällt – ganz im Gegensatz zu "Fantastic Four" 416, bei dem Franklin Richards von Onslaught manipulierter Hilferuf für das Auftauchen diverser Feinde im Baxter Building sorgt.
Doch auch ohne diese Illusionen treten altbekannte Gegner der FF wie Namor und Doctor Doom auf den Plan, um ihre Hilfe anzubieten und den Fehdehandschuh aufgrund des größeren Übels zumindest kurzfristig abzustreifen. Nachdem die beiden "Onslaught"-Masterminds Scott Lobdell und Mark Waid in "X-Men" 56 enthüllen, dass das mächtige Psi-Wesen nun nicht mehr bloß die Menschen vernichten will, schildert das extralange Special "Onslaught: Marvel Universe" aus der Sicht des Beobachters Uatu den endgültigen Showdown mit den X-Men, Avengers, Fantastic Four und ihren Verbündeten.
Dank einer gut abgewogenen Mischung aus Action, Dramatik und Weltuntergangsstimmung wird der Opfermut der Helden, die dabei scheinbar ihr Leben geben, und somit eigentlich die Essenz der von uns so geschätzten Streiter für das Gute fein herausgearbeitet und der Boden für das (spektakuläre, wenngleich teils durchwachsene) "Heroes Reborn"-Projekt bereitet. Dazu und auch zu diversen Comebacks von Onslaught geben die redaktionellen Seiten Auskunft. Abgesehen von wenigen, etwas erzwungen wirkenden "Nebenschauplätzen" hat "Onslaught" den Test der Zeit gut bestanden, Marvel-Fans sollten das Crossover ohnehin fix in ihrem Buchregal haben.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Cookie-Einstellungen
Alle annehmen Ablehnen / Konfigurieren